- In Israel ist die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten auf den tiefsten Stand seit letztem Dezember gesunken.
- Die Regierung plant weitere Öffnungsschritte: Es gibt mehr Freiheiten an Schulen und für Veranstaltungen.
- Eine vollständige Öffnung könnte in einem Monat möglich sein, wenn die Fallzahlen nicht wieder steigen würden, sagte ein Berater des Gesundheitsministeriums.
Insbesondere Schülerinnen und Schüler in Israel dürfen sich freuen: Ab nächster Woche darf an den Grundschulen der Unterricht wieder in grösseren Gruppen stattfinden. Das hat die israelische Regierung am Donnerstag beschlossen. Auch an den Universitäten gibt es Lockerungen: Studierende dürfen ihre Prüfungen wieder vor Ort ablegen.
«Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um maximal zu öffnen – mit dem kleinstmöglichen Risiko für die Schülerinnen und Schüler», sagte der israelische Gesundheitsminister Yuli Edelstein. Die Regierung stellte in Aussicht, dass in zehn Tagen weitere Lockerungen folgen könnten.
Mehr Freiheiten gibt es auch für Grossveranstalter: In Stadien sind im Publikum neu 10'000 Personen erlaubt. Bisher waren 5000 zugelassen. Draussen dürfen sich neuerdings hundert Personen treffen. Für Zusammenkünfte in Innenräumen gilt eine Obergrenze von zwanzig Leuten.
Mittlerweile sind über 50 Prozent der Israeli geimpft, die Zahl der Neuansteckungen sinkt kontinuierlich. Neuerdings verzeichnet das Land auch bei den schwerkranken Corona-Patienten einen starken Rückgang – trotz der bisherigen Lockerungen. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, es gebe noch 290 Schwerkranke. So wenige waren es letztmals im Dezember.
Dass sich die Situation entspannt, zeigt sich auch im Sheba-Spital, dem grössten Spital Israels. Hier wurden im letzten Februar die ersten Corona-Patienten behandelt. Nun schliesst das Spital seine Corona-Notfallstation. «Auf diesem Moment haben wir lange gewartet, es ist eine grosse Erleichterung», sagte der Arzt Gadi Segal gegenüber der israelischen Zeitung «Jerusalem Post».
Wenn die Fallzahlen nicht ansteigen, wird alles in einem Monat geöffnet sein.
Hoffnungen auf noch mehr Normalität macht den Israeli auch ihr «Mr. Corona»: Nachman Ash, der Corona-Berater der Regierung, sagte gestern, dass eine vollständige Öffnung bald möglich sein könnte: «Wir wollen zuerst die Folgen der Pessach-Ferien betrachten und schauen, dass es keine Infektionen in den Schulen gibt. Wenn die Fallzahlen nicht ansteigen, wird alles in einem Monat geöffnet sein.»