Zwei schwarze und relativ junge demokratische Topkandidaten präsentierten ihre Kampfslogans. Gestern war Senator Corey Booker von New Jersey an der Reihe. «Zusammen werden wir uns erheben», verspricht der 50-Jährige in einem Video.
Die kalifornische Senatorin Kamala Harris, 54 Jahre alt, tat schon vorher in Oakland kund: «Amerika, wir sind besser als das» – besser als Präsident Trump, meint Harris. Beide geben sich kämpferisch und optimistisch, das gefällt den linksliberalen Medien. «Kaum betrat sie die Bühne, wusste ich, Harris hat, was es braucht», schwärmte ein Star-Moderator auf MSNBC.
Gehässigkeiten gegen unabhängigen Kandidaten
Nicht alle Kandidaturen werden so begrüsst. Etwa die von Howard Schultz. Der Gründer der Kaffee-Restaurantkette Starbucks erklärte am vergangenen Sonntag sein Interesse an einer Kandidatur. Er landete mitten in einem sogenannten Shitstorm.
«Geh doch zurück nach Davos, Du Milliardärs-A-loch», wurde Schultz an einem öffentlichen Anlass angepöbelt. Und auch durch das demokratische Establishment ging ein Aufschrei. Politberater, Gönner und Kongressabgeordnete attackieren den Kaffee-König aus Seattle auf Twitter.
Das Problem ist, dass Schultz als Unabhängiger zu kandidieren plant, nicht als Demokrat. Nun befürchten die Demokraten, dass seine Dritt-Kandidatur ihnen im Kampf gegen Trump Stimmen stehlen könnte.
Auch Sanders macht die Demokraten nicht glücklich
Doch nicht nur Schultz bringt die Gemüter in Wallung. Das tut auch ein 77-jähriger Herr aus Vermont. Senator Bernie Sanders macht sich bereit, wieder zu kandidieren. Viele Demokraten halten ihn für zu alt, um zu gewinnen. Und manche vielleicht auch für zu weiss. Sie wollen einen Generationen- und Farbenwechsel in der Partei.
Und so fand diese Woche ein Video aus dem Jahr 1988 Verbreitung. Sanders besuchte damals zusammen mit seiner Frau die Sowjetunion. Mit nackten Oberkörpern singt der junge Sanders Trinklieder mit den russischen Gastgebern. Dass es das Video gibt, ist längst bekannt. Auch dass die Umstände der Russland-Reise wenig Skandalpotential haben. Trotzdem entblödeten sich gewisse Demokraten nicht, das Video zu teilen.
Selbstzerfleischung freut die Republikaner
Höhnisch verfolgen die Konservativen auf Fox News das Geschehen. «Lemminge» nennt dieser Moderator die Demokraten, Lemminge, die im Gruppenwahn über die Klippe springen. Ein böses Bild für eine Partei, die den Ruf hat, zur Selbstzerstörung zu neigen.
Interne Fehden haben 2016 die Demokraten in den Vorwahlen geschwächt – und im Moment sieht es so aus, als dass das Jahr 2020 diesbezüglich zu einem Déjà-vu werden könnte.