- Donald Trump gibt Russland erstmals die Schuld am Hackerangriff während des US-Präsidentschafts-Wahlkampfs.
- US-Medien berichten übereinstimmend, dass Russland kompromittierendes Material über Donald Trumps private und finanzielle Situation gesammelt hat. Trump und der Kreml weisen diese Vorwürfe vehement zurück.
- Der gewählte Präsident will eine Grenzmauer zu Mexiko bauen – und das mittelamerikanische Land dafür zahlen lassen.
- Trump sieht sich selber als grössten Arbeitsplatz-Beschaffer, den Gott je geschaffen habe.
Beziehungen zu Russland: Donald Trump macht während seiner ersten Medienkonferenz seit seiner Wahl zum US-Präsidenten erstmals Russland für den Hackerangriff während des Wahlkampfs auf die Parteizentrale der Demokraten und auf die Wahlkampagne von Hillary Clinton verantwortlich. «Ich glaube, es war Russland», sagte Trump dazu.
Russland wird uns in Zukunft mehr respektieren.
Allerdings prophezeit Trump, dass sich ein Hackerangriff Russlands unter seiner Präsidentschaft nicht mehr wiederholen werde: «Russland wird uns in Zukunft mehr respektieren.» Deshalb kündigte er an, binnen 90 Tagen nach Amtsantritt ein Programm vorzulegen, welches die USA künftig vor Hacking-Angriffen schützen soll: «Jeder hackt uns. Russland, China – alle.»
Schon während des US-Wahlkampfs und auch danach bezweifelte Trump in Interviews und auf Twitter, dass Moskau hinter der Cyberattacke steckte – obwohl dies mehrere US-Geheimdienste mittlerweile als erwiesen ansehen.
Derweil hat der zukünftige US-Präsident die Vorwürfe gegen seine Person im Zusammenhang mit Russland vehement von sich gewiesen. Der US-Sender CNN und die «New York Times» hatten übereinstimmend berichtet, dass Russland in der Vergangenheit kompromittierende Informationen über Trumps Privatleben und dessen Finanzen gesammelt haben soll – inklusive eines belastenden Sexvideos.
Trump kritisiert die Arbeit der US-Geheimdienste, die zugelassen hätten, dass diese «Falschmeldungen» an die Öffentlichkeit gelangen konnten. Tatsächlich wurde das Material von den US-Geheimdiensten noch nicht verifiziert. Nichtsdestotrotz hat das FBI eine Untersuchung in dieser Sache eingeleitet.
Unveröffentlichte Steuererklärung: In den USA ist es Tradition, dass Präsidentschaftskandidaten und Präsidenten ihre finanzielle Situation offenlegen.
Dies hatte der Immobilien-Unternehmer bislang immer abgelehnt – so auch während der Medienkonferenz: «Die Amerikaner interessieren sich nicht dafür». Zudem seien Steuerbescheide nicht aussagekräftig.
Trump und die Wirtschaft: Während seiner Amtszeit will der gewählte Präsident tausende neue Arbeitsplätze schaffen. «Ich werde der grösste Stellenschaffer sein, den Gott je geschaffen hat.»
Grenzmauer zu Mexiko: Trump bekräftigt, dass er als Präsident eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen wolle. So wolle er nach seiner Vereidigung am 20. Januar unverzüglich mit dem Bau beginnen – und der Nachbarstaat werde dafür finanziell aufkommen müssen:
Mexiko wird dafür bezahlen, sei es in Form einer Geldleistung oder einer Abgabe.
Trump und die Medien: Während der Medienkonferenz macht Trump erneut keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Medienschaffende. Während seiner Rede verspottet er einige Reporter und lässt einen Korrespondenten von CNN keine Frage stellen.
Dieser erklärt später auf CNN, Trumps Sprecher Sean Spicer habe angedroht, ihn aus dem Raum werfen zu lassen, falls er weiter versuche, seine Frage zu stellen.
Überdies verspottet Trump einen Reporter der BBC und bezeichnet das Online-Medium Buzzfeed als einen «Haufen Müll».
Trump droht denn auch Medienschaffenden mit Sanktionen. Gleichzeitig lobt er diejenigen Journalisten, die gegenüber den veröffentlichten Vorwürfen skeptisch sind.