- Im zentralafrikanischen Staat Kongo-Kinshasa haben die Behörden eine dritte Infektion mit Ebola bestätigt.
- Zum ersten Mal lebt der betroffene Patient in einer Grossstadt.
- Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat für Freitag eine Notfallkonferenz mit internationalen Experten einberufen.
Mit dem Auftreten in einer Grossstadt sei eine neue Phase des Ebola-Ausbruchs eingetreten, sagte der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga. Die zwei zuvor bestätigten Ebola-Fälle waren rund 150 Kilometer entfernt auf dem Land festgestellt worden.
Zudem gebe es 20 wahrscheinliche und 21 mutmassliche Fälle der Krankheit, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Gegen das Virus soll ein experimenteller Wirkstoff helfen, von dem mittlerweile 5400 Dosen im Land eingetroffen sind. Damit sollen vor allem Mitarbeitende im Gesundheitswesen und Menschen, die mit Ebola-Patienten in Kontakt kamen, geimpft werden.
WHO entscheidet über Notfall
Am Freitag soll ein Notfallkomitee der WHO zusammenkommen. Laut einem Sprecher will man über die internationalen Risiken eines Ebola-Ausbruchs in Kongo-Kinshasa beraten. Das Komitee wird darüber entscheiden, ob ein Notfall für die öffentliche Gesundheit mit internationalen Auswirkungen ausgerufen werden soll. Damit würden Forschungskapazitäten und finanzielle Mittel freigemacht.
Ebola gilt als einer der gefährlichsten Krankheitserregern überhaupt. 25 bis 90 Prozent der damit Infizierten sterben. Bei einer Ebola-Epidemie in Liberia, Guinea und Sierra Leone kamen 2014 und 2015 rund 11'000 Menschen ums Leben.