Die Ölminister von einigen der wichtigsten Förderländer beschreiten neue Wege, um dem Ölpreiszerfall Herr zu werden. Sie haben sich auf eine Begrenzung der Ölförderung geeinigt.
Nachdem sich Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela auf eine entsprechende Massnahme verständigt hatten, zeigte sich Stunden später auch der Irak zu diesem Schritt bereit. Aserbaidschan dagegem will die Ölforderung nicht beschränken, erklärte der Vize-Ölminister des Landes.
Förderung auf Januar-Niveau einfrieren
Die Produktion solle auf dem Niveau vom Januar eingefroren werden, sagte Katars Ölminister Mohammad bin Saleh al-Sada nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Russland, Saudi-Arabien und Venezuela.
«Wir glauben, dass dieser Schritt den Markt stabilisieren wird», sagte er. Der Erfolg der Vereinbarung sei jedoch davon abhängig, ob sich andere Produzenten ihr anschlössen.
Hoffen, dass Beispiel Schule macht
Der saudische Ölminister Ali al-Naimi sagte, in den kommenden Monaten sollten weitere Schritte zur Stabilisierung des Marktes geprüft werden. «Das Treffen war erfolgreich», betonte er.
Er hoffe nun, dass Ölförderländer innerhalb und ausserhalb des Kartells Opec die Vorschläge übernehmen. Der Ölpreis grenzte seine Gewinne ein und notierte nur noch gut zwei Prozent fester.
Einfrierung ja, Kürzung (bisher) nein
Katar hatte die Energieminister Saudi-Arabiens und Russlands zu Gesprächen eingeladen, um die Lage am Rohölmarkt zu erörtern. Diese ist seit längerem durch ein viel zu hohes Angebot gekennzeichnet, weswegen die Ölpreise seit Mitte 2014 um 70 Prozent gefallen sind.
Vertreter Venezuelas waren bei den Gesprächen auch anwesend. Eine von dem Land geforderte Förderkürzung, um das hohe Überschussangebot abzubauen, wurde allerdings nicht beschlossen.
Ölpreis hat jüngste Gewinne wieder abgegeben
Saudi-Arabien ist das mächtigste Mitglied des Ölkartells Opec, dem Venezuela und Katar zusammen zehn weiteren Ländern ebenfalls angehören.
Weil die Einigung der Ölminister nur eine Deckelung, nicht aber eine Kürzung der Rohstoffförderung in Aussicht stellte, gab der Ölpreis – nach einem Anstieg im Vorfeld des Treffens – einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Aktuell notiert der Brent-Ölpreis bei gut 33,89 Dollar pro Barrel. Der Preis für die US-Sorte WTI beträgt 32,16 Dollar.