Wenn Peter Maurer die Menschen in der zerstörten irakischen Stadt Mossul besucht, treffen Welten aufeinander. Die Lebenserfahrungen der Kriegsversehrten und des IKRK-Präsidenten liegen weit auseinander.
Zurück von seiner «Fact Finding Mission» zeigt sich Peter Maurer in Genf beeindruckt von der Widerstandsfähigkeit der Menschen. «Aber auch vom Willen, ein neues Leben aufzubauen», wie er gegenüber SRF sagt.
Es geht langsam aufwärts.
«Ich war beeindruckt von ein paar kleinen ökonomischen Projekten, an die das IKRK Kleinkredite oder kleine finanzielle Zustüpfe leistet», so Maurer, «und zu sehen, wie dann aus diesen kleinen Beiträgen wieder Geschäfte entstehen».
Hilfe bei psychischen Problemen
Langsam finden die Menschen zu einem normalen Leben zurück. Zum Beispiel dieser Inhaber eines Strassenkiosks. «Es geht es langsam aufwärts», sagt er auf die Frage, ob er mit dem Einkommen aus dem Geschäft seine Familie ernähren könne. Das gleich gilt für den Besitzer einer kleinen Wäscherei in Mossul. Mal verdiene er etwas mehr, mal etwas weniger, sagt er.
Weniger offensichtlich sind die psychischen Befindlichkeiten der Bevölkerung. Maurer betont deshalb: «Es ist wichtig, dass wir uns mit der Bewältigung der psychischen Traumata, mit den Opfern sexueller Gewalt, und mit der Wiederzusammenführung von Familien beschäftigen.»
Mehrere Ethnien leben zusammen
Es sind nicht die grossen Schlagzeilen, welche das IKRK umtreibt. Vielmehr stehen menschliche Schicksale im Zentrum. Auch Maurer bekommt sie auf seiner Mission zu hören, etwa dann, wenn es um das Überbringen schlechter Nachrichten oder das Misstrauen zwischen den Bevölkerungsgruppen geht.
«Wir müssen auch das Zusammenleben in diesen multiethnischen Dörfern und Städten im Irak sichern helfen.» Laut Peter Maurer hilft die humanitäre Arbeit des IKRK dabei, die Menschen im Irak wieder zusammenzubringen.