- Die Zahl der Migranten, die von Afrika nach Spanien strömt, blieb auch an diesem Wochenende sehr hoch.
- Der spanische Seerettungsdienst meldete über 1400 Menschen, die in der Meerenge von Gibraltar aufgegriffen wurden.
- Marokkos Behörden sollen laut Frontex die Kontrollen gelockert haben.
Der Juli dauert noch zwei Tage, aber schon jetzt steht fest, dass dieses Jahr mehr Migrantinnen und Migranten in Spanien angekommen sind als im ganzen letzten Jahr. Und bereits 2017 galt als aussergewöhnlich. Im Juli ist Spanien damit zum Hauptziel der Migranten aus Afrika geworden, vor Italien und Griechenland.
Nichts deutete darauf hin, dass sich die Lage 2018 entspannen würde. Spanien scheint aber wenig auf den aktuellen Notstand vorbereitet zu sein. Die Ankommenden werden in improvisierten Unterkünften einquartiert – teils auf Schiffen, die im Hafen von Algeciras vor Anker liegen. In diesem Hafen soll so bald wie möglich in alten Lagerhallen ein provisorisches Aufnahmezentrum eingerichtet werden.
All diese Massnahmen brauchen Zeit, und in dieser Zeit brechen am andern Ufer der Meerenge, in Marokko, weitere Boote auf. Diese sind oft hoffnungslos überfüllt. Niemand hält sie von der lebensgefährlichen Überfahrt ab. Spanien hat zwar ein Migrations-Abkommen mit Marokko, aber offensichtlich greifen die Behörden dort nicht mehr wirkungsvoll ein.
Die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex jedenfalls hält in internen Berichten fest, die marokkanischen Kontrollen seien gelockert worden. Die EU plant nun weitere Finanzhilfen für die Maghrebstaaten, um sie in ihrer Aufgabe zu unterstützen.