- In der nepalesischen Stadt Pokhara ist ein Passagierflugzeug mit 72 Menschen an Bord abgestürzt.
- Mindestens 68 Leichen wurden gemäss der nepalesischen Luftfahrtbehörde geborgen.
- Der Flieger der örtlichen Yeti Airlines verunglückte am Sonntagmorgen auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Kathmandu nach Pokhara kurz vor der Landung.
Die Rettungsarbeiten und Ermittlungen zur Absturzursache dauern noch an. Rund 300 Polizisten und zusätzlich Armeeangehörige seien für Rettungsarbeiten vor Ort, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Auf Videos und Fotos in sozialen Medien sind Rauchwolken und Feuer am mutmasslichen Ort des Absturzes zu sehen. Das Wrack blieb in einer Schlucht mitten in der Stadt liegen. Am Unfallort waren auch Einheimische, die laut örtlichen Medien beim Löschen des Feuers halfen.
Der nepalesische Premierminister Pushpa Kamal Dahal sprach sein Beileid aus und wies Sicherheitskräfte, alle Behörden der nepalesischen Regierung und Einheimische an, bei den Bergungsarbeiten zu helfen. Die nepalesische Regierung erklärte angesichts des Unglücks den Montag zum nationalen Trauertag.
Absturzursache ist noch unbekannt
Die Maschine der örtlichen Yeti Airlines mit 72 Menschen an Bord verunglückte am Sonntagmorgen auf dem rund eine halbe Stunde dauernden Flug zwischen Kathmandu und der zweitgrössten Stadt Pokhara beim Landeanflug, hiess es von der Luftfahrtbehörde. Den letzten Kontakt mit dem Flughafen habe es um 10.50 Uhr Ortszeit gegeben. Die Ermittlungen zu der Absturzursache dauern an.
Bei der Unglücksmaschine handelte es sich um eine ATR 72-500, ein Regionalverkehrsflugzeug für Kurzstrecken, das von einem Joint Venture der europäischen Airbus und Leonardo hergestellt wird. Die Flotte von Yeti Airlines besteht nach Unternehmensangaben aus sechs Fliegern dieses Typs. ATR teilt mit, sie würden bei den Untersuchungen mithelfen.
An Bord sollen unter anderen fünf Inder, vier Russen, ein Ire, ein Franzose, ein Argentinier, ein Australier und zwei Südkoreaner gewesen sein, hiess es vonseiten des Flughafens. Zudem habe es vier Crew-Mitglieder gegeben.
Gefährliches Fluggebiet
In der bergigen Region gab es schon mehrere Flugzeugabstürze. Das hat unter anderem damit zu tun, dass in Nepal viele der welthöchsten Berge liegen und sich Wetterverhältnisse schnell ändern können. Im vergangenen Jahr starben bei einem Absturz auf der Flugroute Pokhara-Jomsom 22 Menschen.
Pokhara liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, darunter die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land.
Die Sicherheitsaufsicht durch die nepalesischen Luftfahrtbehörden ist aus Sicht der EU zudem nicht ausreichend. Die Fluggesellschaft Yeti Airlines befindet sich wie andere nepalesische Fluggesellschaften wegen Sicherheitsbedenken auf einer schwarzen Liste der EU für Airlines und darf nicht im europäischen Luftraum fliegen.