EU: Nach Ansicht von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sollte die EU von den Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen werden. Sie wolle am Samstag mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lightizer darüber sprechen. Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im EU-Parlament, David McAllister, nennt die Ankündigung Trumps eine «Belastungsprobe» für die transatlantischen Beziehungen. Gegenüber der «Funke-Mediengruppe» sagte er jedoch, man müsse jetzt umsichtig vorgehen und alles tun, um eine Eskalation des Handelsstreits oder «schon gar einen Handelskrieg» zu vermeiden.
Deutschland: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Zölle kritisiert, aber zu einer besonnenen Reaktion aufgerufen. Man vertraue der EU-Kommission, die sich jetzt an die Welthandelsorganisation WTO wende und das Gespräch mit den USA suche. Auf die Frage, ob sie einen Handelskrieg befürchte, sagte Merkel, sie wolle «keine martialischen Wörter in den Mund nehmen. Das hilft uns ja nicht weiter.»
Frankreich: Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zeigt sich enttäuscht über den Entscheid von US-Präsident Donald Trump. In einem Handelskrieg gebe es nur Verlierer, sagt Le Maire.
USA: Der Republikaner Mitch McConnell, der Mehrheitsführer im Senat, kritisiert den Umfang der verhängten Schutzzölle. Er sei besorgt, was deren «Auswirkungen auf amerikanische Bürger und Unternehmen angeht». Ein Parteikollege von McConnell im Senat, Jeff Flake, kündigt einen Gesetzesentwurf an, um die Zölle aufzuheben.
Kanada: Aussenministerin Chrystia Freeland begrüsst die Ausnahmen für Mexiko und ihr Land von den Zöllen auf Stahl und Aluminium. «Wir werden uns für eine permanente Ausnahme einsetzen», sagt sie. Ausserdem ist Freeland nicht der Meinung, dass sich die Arbeit am Nafta-Handelsvertrag mit den USA und Mexiko nun ändern wird.
Mexiko: Das Wirtschaftsministerium teilt mit, die Neuverhandlung des Nafta-Abkommens solle unabhängig von den einstweiligen Ausnahmen bei den Zöllen, die Mexiko und Kanada eingeräumt worden seien, fortgesetzt werden. Trump hat die Ausnahmen an Fortschritte bei den Nafta-Verhandlungen gekoppelt.
Brasilien: Das Aussen- und das Handelsministerium erklären, das Vorgehen der US-Regierung verstosse gegen die Pflichten der USA im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO). Brasilien werde «alle notwendigen Massnahmen» zum Schutz seiner Interessen treffen.
China: Das Handelsministerium fordert die US-Regierung auf, die Zölle zurückzunehmen, und droht mit Gegenmassnahmen. China werde seine Rechte und Interessen verteidigen.
Japan: Das Land will von den Zöllen ausgenommen werden. Kabinettsminister Yoshihide Suga sagt, die japanischen Lieferungen würden keine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen. Ausserdem täten sie viel für die Beschäftigung und die Industrie in den USA.
UNO: Der Chef der Konferenz der UNO für Handel und Entwicklung (Unctad), Mukhisa Kituyi, gibt zu bedenken, dass ärmere Staaten durch die Zölle getroffen würden. Diese seien auch Opfer, aber nicht in der Lage, Vergeltung gegen die USA zu üben.
IWF: Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), sagt, sie sei nicht besorgt wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Zölle, sondern weil diese weltweit Vergeltungsmassnahmen auslösen könnten. Eine Eskalation könne das geschäftliche Vertrauen und Investitionen untergraben.