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Zu hohe Defizite EU-Kommission leitet Strafverfahren gegen Mitgliedstaaten ein

  • Die Europäische Kommission leitet gegen Frankreich, Italien und fünf weitere EU-Länder Strafverfahren ein.
  • Auch Belgien, Ungarn, Malta, Polen und die Slowakei weisen eine zu hohe Neuverschuldung auf; gegen Rumänien ist das Verfahren hängig.
  • Die betroffenen EU-Staaten müssen nun Gegenmassnahmen ergreifen, um Verschuldung und Defizite zu senken.

Ziel des Defizitverfahrens ist es, Staaten zu solider Haushaltsführung zu bringen. Damit soll vor allem die Stabilität der Eurozone gesichert werden. Theoretisch sind bei anhaltenden Verstössen auch Strafen in Milliardenhöhe möglich. In der Praxis wurden diese aber noch nie verhängt.

Person, die auf einer grossen europäische Karte auf dem Boden steht.
Legende: Die Eurozone soll stabil bleiben. Deshalb überwacht die europäische Kommission die Neuverschuldung der Mitgliedsländer. Keystone/Michael Probst

Nach Angaben der EU-Behörde haben zuletzt zwölf EU-Staaten die Obergrenze des Defizits im vergangenen Jahr nicht eingehalten oder werden diese laut Prognose in diesem Jahr übertreten. Dass nur gegen sieben Länder neue Verfahren eingeleitet wurden, liegt daran, dass die Kommission verschiedene Faktoren berücksichtigt. Dazu gehört etwa, ob das Übertreten der Defizitgrenze nur sehr gering ist, aufgrund besonderer wirtschaftlicher Umstände als aussergewöhnlich gilt oder auch ob mehr Investitionen in Verteidigung getätigt wurden.

Regeln für stabile Eurozone

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Die EU-Kommission beaufsichtigt, ob die EU-Länder die Regeln für Haushaltsdefizite und Staatsschulden einhalten. Mit dem Ziel, dass die Eurozone stabil bleibt. Das Regelwerk erlaubt eine Neuverschuldung von höchstens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der Schuldenstand eines Mitgliedstaates darf 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten.

Um für solide Finanzen zu sorgen, muss jedes Land gemeinsam mit der für die Aufsicht zuständigen EU-Kommission einen vierjährigen Haushaltsplan aufstellen. Unter bestimmten Bedingungen, etwa wenn ein Land sich zu wachstumsfördernden Reformen und Investitionen verpflichtet, kann der Plan auf sieben Jahre ausgeweitet werden.

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Archiv: EU verabschiedet neue Schuldenregeln
aus Echo der Zeit vom 23.04.2024. Bild: REUTERS/Yves Herman
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 16 Sekunden.

SRF 4 News, 19.06.2024, 14 Uhr ; 

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