Gegen 22.00 Uhr: In Hanau fallen in zwei Shisha-Bars und in einem Kiosk Schüsse.
Gegen 23.30 Uhr: Medien vermelden mit Bezug auf Polizeiangaben, dass in Hanau mehrere Menschen erschossen wurden.
0.18 Uhr: Das Polizeipräsidium Südosthessen gibt per Pressemitteilung die Grossfahndung nach «noch unbekannten Tätern» bekannt.
0.49 Uhr: In einer Pressemeldung der Polizei wird bestätigt, dass «acht Personen tödlich verletzt wurden».
5.03 Uhr: Per Twitter teilt die Polizei Südosthessen mit, dass der mutmassliche Täter leblos in seiner Wohnung gefunden wurde. Spezialkräfte entdecken dort eine weitere Leiche. Die Zahl der Toten liegt mittlerweile bei insgesamt elf.
6.19 Uhr: Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert twittert im Namen der Bundesregierung: «Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern.»
Gegen 7.30 Uhr: Aus Sicherheitskreisen wird bekannt, dass ein Bekennerschreiben und ein Video gefunden wurden. Der Clip, der zunächst noch im Internet zu sehen war, wurde vor wenigen Tagen ins Netz gestellt. Ein Hinweis auf die Tat ist darin nicht enthalten.
Gegen 8.30 Uhr: Die Bundesanwaltschaft teilt mit, dass der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen übernommen habe. Es gebe Hinweise auf ein ausländerfeindliches Motiv.
Gegen 10.00 Uhr: Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) teilt mit: «Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts.» Bei dem mutmasslichen Täter handle es sich um einen 43-jährigen Deutschen. Er wurde wie seine Mutter tot in seiner Wohnung gefunden.
Gegen 10.50 Uhr: Aus Sicherheitskreisen wird bekannt, dass unter den Toten viele Menschen mit Migrationshintergrund sind.
Gegen 11.40 Uhr: Die deutschen Innenminister gehen nach Angaben des bayerischen Ressortchefs Joachim Herrmann (CSU) von einem rechtsradikalen Hintergrund aus. Der Täter habe «eine Reihe überwiegend aus dem Ausland stammender Menschen erschossen».
12.15 Uhr: Die deutsche Bundeskanzlerin wendet sich an einer Medienkonferenz an die Menschen in Deutschland. «Für eine abschlissende Bewertung ist es noch zu früh. Doch weist derzeit Vieles darauf hin, dass der Täter aus rechtsextremistischen, rassistischen Motiven gehandelt hat, aus Hass gegen Menschen mit anderer Herkunft, anderem Glauben oder anderem Aussehen. Rassismus ist ein Gift. Der Hass ist ein Gift.»
15 Uhr: Die deutsche Bundesanwaltschaft spricht von einer «zutiefst rassistischen Gesinnung» des mutmasslichen Täters. Auf seiner Homepage seien Botschaften gefunden worden, die «wirre Gedanken und Verschwörungstheorien» zum Inhalt hätten. Sie gibt zudem bekannt, dass nach Mitwissern oder Unterstützern des Anschlags gefahndet werde. Dazu würden das Umfeld und die Kontakte des Mannes im In- und Ausland abgeklärt.