Das Szenario, das nun eingetroffen ist, wurde weitherum erwartet. Und so haben die Finanz-Märkte heute nur wenig reagiert, in Europa und auch in der Schweiz steigen die Kurse leicht an.
Die meisten Experten sind sich einig, dass es nun zwar keine weiteren Steuersenkungen geben wird, dass aber die letzte grosse Steuerreform in Kraft bleibt, die den Unternehmen massive Entlastungen brachte.
Wird Infrastruktur nun endlich angepackt?
Das sieht auch Martin Naville so, der Leiter der Handelskammer Schweiz-USA und Berater der Grossbank Morgan Stanley.
Positiv sieht er, dass sich beide Parteien für die Modernisierung der Infrastruktur einsetzen wollen:
«In den ersten zwei Jahren wurde das nicht angepackt auf nationaler Ebene. Die Modernisierung wäre eine positive Entwicklung für die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft.»
Nun bestehe Hoffnung, dass es klappen könnte. Ansonsten aber dürfte es im neuen Parlament schwieriger werden, sich auf ein Budget zu einigen.
Noch tut es im Portemonnaie nicht weh
Für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko werde Präsident Trump kein Geld bekommen: «Die berühmte Mauer – das kann er vergessen. Dafür kriegt er sicher kein Budget, danach kann er noch lange verlangen.»
In der Handelspolitik hingegen werde der Präsident seinen Kurs weiterführen. Gerade gegenüber China werde er im Streit um die Zölle hart bleiben, erwartet Wirtschaftsvertreter Naville. Denn:
«Diese ganze Wirtschaftspolitik hat noch nicht richtig wehgetan im Portemonnaie. Wenn die Leute sich den Fernseher oder den Kühlschrank nicht mehr leisten könnten, dann wird man sehen, wie lang die Unterstützung noch anhält.»
Fürs erste aber habe der Präsident für seine Handels- und Wirtschaftspolitik nach wie vor die Unterstützung der republikanischen Wähler.