- Der Aargauer Regierungsrat will etwas gegen den Hausärztemangel tun und lockert die bestehenden Zulassungsregeln.
- Ausländische Ärzte dürfen in ländlichen Regionen des Aargaus wieder Hausarzt-Praxen übernehmen.
- Der bisherige Zulassungsstopp galt erst seit einem Jahr. Eingeführt wurde er damals aufgrund von Qualitätsbedenken gegenüber ausländischen Ärzten.
Einen Zulassungsstopp für Hausärzte gab es im Aargau bereits ab Juli 2002 bis Dezember 2011 sowie seit März 2017. Begründet wurde der Zulassungsstopp damals vor allem mit Qualitätsbedenken.
So seien viele ausländische Ärzte mit dem Schweizer Gesundheitssystem (z.B. dem Abrechnungssystem) nicht vertraut. Ausserdem seien viele ausländische Ärzte nur minimal ausgebildet und sprächen kaum Deutsch, so die Begründung vor einem Jahr.
Nun zeigten sich aber die negativen Auswirkungen des Zulassungsstopps, so Gesundheitsdirektorin Franziska Roth heute. Vor allem in ländlichen Regionen fänden ältere Hausärzte keinen Nachfolger für ihre Praxis. Deshalb hätten die Gemeinden auf eine Lockerung des Zulassungsstopps gedrängt, so Roth.
Wir haben keinem Druck nachgegeben, aber das Problem erkannt.
In Einzelfällen sollen deshalb Zulassungen für Hausärzte auch wieder an Ausländer erteilt werden. Dazu muss allerdings ein Bedarf nachgewiesen werden. Dazu führt der Aargauische Ärzteverband (AAV) eine Umfrage in den Bezirken durch. Ärzte, die eine Zulassung möchten, müssen ausreichend gut Deutsch sprechen und dürfen nicht älter als 60 Jahre alt sein.
Die Lockerung des Zulassungsstopps gilt vorerst bis zum 30. Juni 2019.