- 18 Wölfe haben laut der Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) während zehn Monaten rund 205 Nutztiere gerissen.
- Die Zahl der identifizierten Wölfe hat sich innert Jahresfrist von neun auf 18 verdoppelt – trotzdem rissen sie weniger Tiere.
- Grund dafür könnte ein verbesserter Herdenschutz sein.
In diesem Jahr sind zehn neue Wölfe im Wallis dazugekommen, wie die Bilanz der Wolfpräsenz des DJFW zeigt. Im Chablais wurde die Geburt von sieben Wolfswelpen nachgewiesen. Hinzu kommen zwei bis drei Jungwölfe im Vallon de Rechy und im Val d’Anniviers. Die Auswertung betrifft den Zeitraum von Anfang des Jahres bis Ende Oktober 2019.
Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren im Wallis neun Wölfe gezählt worden, wie der Wildtierbiologe Sascha Wellig vom DJFW am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Mehr Wölfe – aber weniger Nutztiere gerissen
Die Zunahme der Wölfe hat dennoch nicht zu mehr Rissen geführt: Letztes Jahr streiften nur neun Wölfe im Wallis umher, sie rissen dabei aber 269 Nutztiere. Weshalb es trotz der grösseren Wolfspräsenz etwas weniger Risse gegeben habe, sei schwierig zu sagen, sagte Wellig. «Ein verbesserter Herdenschutz ist möglicherweise ein Grund dafür.»
Die für den Herdenschutz zuständige kantonale Dienststelle für Landwirtschaft (DLW) hat die jeweilige Herdenschutzsituation beurteilt und die Nutztierhalter beraten. Aus der Beurteilung der Fachstelle ist ersichtlich, dass 26 Nutztiere in geschützten und 179 in ungeschützten Situationen gerissen wurden. Die Voraussetzungen für die Erteilung einer Einzelabschussbewilligung oder für eine Regulierung der Wolfsrudel seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben, teilte der Kanton Wallis weiter mit.