Zum zweiten Mal beteiligten sich am Freitag in Basel Schülerinnen und Schüler an einem sogenannten Klima-Streik: Anstatt zur Schule gingen sie auf die Strasse, um für eine andere Klima-Politik zu demonstrieren. Die Beteiligung war allerdings weniger gross als beim ersten Mal vor Weihnachten. Waren es damals rund tausend Schülerinnen und Schüler, so nahmen am Freitag noch ein paar hundert teil.
Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass die Teilnehmenden einen Eintrag für unbegründete Absenz in Kauf nehmen. Das Erziehungsdepartement hatte diesbezüglich nochmals klar gemacht, dass kein Auge zugedrückt werde. Allerdings konnten Schüler auch einen sogenannten Joker-Tag einsetzen, andere hatten das Einverständnis ihrer Lehrpersonen.
Am Mittwoch hatte Erziehungsdirektor Conradin Cramer eine Schülerdelegation empfangen. Diese bot einen Einsatz im Dienst der Umwelt an - zum Beispiel um das Rheinufer zu putzen - als Kompensation für das Fernbleiben vom Unterricht. Allerdings finden das nicht alle Schüler richtig: «Wer streikt soll auch Konsequenzen in Kauf nehmen und ein Zeichen setzen», sagt eine Schülerin.
Erziehungsdirektor Conradin Cramer will die Vorschläge prüfen. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler für Umwelt und Klima sei grundsätzlich sehr positiv. Es sei ja auch Teil eines Prozesses, der zur Schulausbildung gehöre. Allerdings sei das Ganze nicht so einfach. Der Schulbetrieb dürfe nicht darunter leiden, auch müsse der Grundsatz der Gleichbehandlung gewahrt bleiben und Trittbrettfahren verhindert werden.