April 2015: Vor dem Bieler Stadtratssaal protestieren Hunderte gegen die Sparpläne des Gemeinderats bei der Kultur. Im Stadtratssaal streiten die Ratsmitglieder heftig und lange, was Kultur in Biel kosten darf. Mitten im Tumult zieht Gemeinderat und Kulturminister Cédric Némitz das Geschäft zurück.
Kulturdebatte 2015
Allerdings halten die Parteien der bürgerlichen Mehrheit den Spardruck mit zwei Motionen aufrecht. 360'000 Franken soll Theater Orchester Biel-Solothurn einsparen. Das neue Museum Biel soll auf 90'000 Franken Subventionen von der Stadt verzichten.
Oper und Archäologie weg?
Mittlerweile haben die Kulturinstitutionen gerechnet: Dem Sparauftrag würde je eine Sparte zum Opfer fallen. Die Oper beim TOBS, die Archäologie beim Museum. Dazu würden auch die anderen Subventionszahler, also Stadt Solothurn, Kanton Bern und Region ihre Beiträge kürzen. Ein Kahlschlag, so die Institutionen.
Der Sparauftrag ist nicht umsetzbar, ohne das Angebot der Institutionen in Frage zu stellen.
Die Argumente der Betroffenen hat sich der Bieler Gemeinderat mittlerweile zu eigen gemacht. «Der Sparauftrag ist nicht durchführbar. Die Motionen muss man als erledigt abschreiben», so der Antrag ans Parlament. Am Montagabend versuchten Gemeinderat und Kulturinstitutionen, die bürgerlichen Stadtratsmitglieder davon zu überzeugen.
Noch hat TOBS den Kopf nicht aus der Sparschlinge
Nach dieser Informationsveranstaltung sagte der freisinnige Fraktionspräsident Stefan Kaufmann: «Mit den vorhandenen Strukturen ist die Kürzung nicht machbar. Aber vor allem beim TOBS besteht keine Bereitschaft, über diese Strukturen zu diskutieren».
Vier von sechs bürgerliche Parteien wehren sich deshalb dagegen, die Spar-Motion bei Theater Orchester Biel-Solothurn als erledigt abzuschreiben. Beim Neuen Museum Biel lenken sie ein.