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Lawine in Crans-Montana (VS) Pistenpatrouilleur im Spital gestorben

  • Die Lawine in Crans-Montana hat mindestens ein Todesopfer gefordert. Ein 34-jähriger Pistenpatrouilleur ist in der Nacht im Spital seinen Verletzungen erlegen.
  • Der Franzose war nach dem Lawinenabgang noch am Dienstag zusammen mit drei Leichtverletzten geborgen worden.
  • Die Suche nach weiteren Verschütteten wurde am Morgen eingestellt.
  • Die Behörden scheinen berechtigte Hoffnung zu haben, dass es keine weiteren Opfer gibt.

Der Verstorbene hatte als Pistenpatrouilleur im Skigebiet gearbeitet und half im Moment des Lawinenabgangs einer verunfallten Person auf der Skipiste. Er konnte zwar schnell geborgen werden, wurde jedoch bereits in kritischem Zustand ins Spital geflogen. Sein Arbeitskollege und die verletzte Person wurden nach Angaben der Bergbahnen von Crans-Montana ebenfalls von der Lawine erfasst. Sie kamen aber wie eine weitere Person mit leichten Verletzungen davon.

Aktuell keine Hinweise auf weitere Verschüttete

Auf weitere Todesopfer scheint es derzeit keine Hinweise zu geben. Laut Polizeisprecher Stève Léger waren auf der eingerichteten Hotline bezüglich 43 Personen Telefonate von besorgten Angehörigen eingegangen. 42 davon seien mittlerweile ausfindig gemacht worden. In einem Fall stehe die abschliessende Sicherheit noch aus. Doch es bestünden gute Gründe zur Annahme, dass sich die Person nicht in Crans-Montana befinde.

Dennoch war die Suche nach möglichen Verschütteten in der Nacht fortgesetzt worden, weil Augenzeugen berichtet hatten, es könnten noch weitere Menschen unter den Schneemassen begraben sein. Falls es die Situation erfordert, könnten die Sucharbeiten jederzeit wieder aufgenommen werden, heisst es bei der Polizei. Die Piste bleibt weiterhin gesperrt.

Experten vermuten spontane Gleitschneelawine

Die Lawine hatte sich am Dienstag gegen 14.15 Uhr an einem Hang in der Region La Plaine Morte gelöst, dem höchstgelegenen Bereich des Skigebiets Crans-Montana. Die Piste Kandahar wurde dabei auf einer Länge von etwa 400 Metern verschüttet. Insgesamt hatte der Lawinenkegel mit einer Länge von 840 Metern, einer Breite von 100 Metern und einer Höhe von mehreren Metern ein gewaltiges Ausmass.

Nach Einschätzung des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung dürfte es sich dabei um eine spontan niedergegangene Gleitschneelawine gehandelt haben, wie sie derzeit wegen des warmen Wetters häufig vorkommen.

Der Walliser Schneeforscher Robert Bolognesi glaubt nicht, dass das Risiko unterschätzt wurde. «Diese Lawine löste sich oberhalb der üblichen Höhe von Gleitschneelawinen», sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Skirennen finden statt

Auf die Skiweltcuprennen der Damen vom kommender Woche in Crans-Montana hat der Lawinenniedergang keinen Einfluss. In Absprache mit dem Internationalen Skiverband FIS habe man entschieden, das Rennprogramm aufrechtzuerhalten, teilte das Organisationskomitee mit. Es sprach der Familie des Lawinenopfers sein Beileid und Mitgefühl aus.

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