Lehrpersonen, die im Kanton Bern unterrichten, stehen lohnmässig weiterhin schlechter da als ihre Kollegen und Kolleginnen in den Nachbarkantonen. Betroffen sind Lehrkräfte mit 6 bis 32 Berufsjahren. Sie müssen weiter mit teils grossen Lohnrückständen leben. Das Kantonsparlament hat es am Dienstag im Rahmen der Budgetdebatte abgelehnt, auch nächstes Jahr 0,3 Prozent der Lohnsumme für strukturell bedingte Gehaltsrückstände zur Verfügung zu stellen.
In den letzten Jahren hat der Kanton diese Rückstände jeweils ausgeglichen. Im Budget 2019 ist die Massnahme aus Spargründen nicht mehr vorgesehen. Dagegen wehrte sich die SP-Fraktion: Der Handlungsbedarf sei unbestritten und die Verschlechterung des Budgets um zwölf Millionen Franken angesichts des hohen Überschusses verkraftbar. Mit einer Aktion vor dem Rathaus verliehen Lehrerinnen und Lehrer der Forderung Nachdruck. Bei einem Sekundarlehrer könne der Lohnrückstand bis zu 450 Franken pro Monat ausmachen.
Finanzdirektorin Beatrice Simon betonte, die 0,3 Prozent würden 2019 zwar ausgesetzt, doch könne man später darauf zurückkommen. Mit 92 zu 49 Stimmen wurde der SP-Antrag abgelehnt.