Das Schwimmbad Suhr: Das Schwimmbad liegt im Grünen, dort wo Suhre und Wyna zusammenfliessen. Eine Gartenterrasse über der Suhre, ein Restaurant, ein Schwimmerbecken, ein Nichtschwimmerbecken, ein Sprungbecken und ein Kinderplanschbecken gehören zur Badi. Die Badi Suhr wird von den Gemeinden Suhr, Buchs und Gränichen betrieben. An einem Mai-Tag wie am Donnerstag wären 400 bis 500 Personen im Bad. Momentan sind nur etwa 200 Personen möglich. «Aber unter den gegebenen Voraussetzungen ist das gar nicht so schlecht», sagt Betriebsleiter Steve Radam gegenüber SRF.
Die Situation bisher: Seit dem 11. Mai waren die Badis für Schwimmer, für Sportler geöffnet, nicht aber für Planscher und jene, die einfach «sünnele» wollten. Seit dem 11. Mai gibt es in Suhr Lockerungen. Schwimmer können ihre Zeitfenster auf den Schwimmbahnen online reservieren, sie müssen an der Kasse nicht anstehen und auch Schulklassen und Vereine können wieder zugelassen werden. Auch die Elite-Schwimmer des Schwimmclubs Aarefisch trainieren seit Längerem. «Wir müssen aber mehr Abstand einhalten, die Hygienevorschriften gelten natürlich, es braucht kleinere Gruppen», sagt Cheftrainer Dirk Thölking.
Die neue Regelung ab Juni: Ab dem 6. Juni sind neu Bergbahnen, Campings, Zoos und Schwimmbäder in der Schweiz wieder offen, das hat der Bundesrat am Mittwoch bekannt gegeben. Die Schwimmbäder öffnen also wieder für ein breiteres Publikum. Sie müssen allerdings über ein Schutzkonzept verfügen. Die Abstands- und Hygieneregeln gelten weiterhin. Der Verband der Frei- und Hallenbäder hat bereits ein Schutzkonzept erarbeitet und wird dieses bis Donnerstag 28. Mai am Abend finalisieren.
Vorgeschlagene Regeln im Detail
Limitierte Anzahl Badegäste: Der Verband der Freibäder empfiehlt folgendes: Pro 10 Quadratmeter Wasser und pro 10 Quadratmeter Wiese soll sich nur eine Person aufhalten (Die Zahl pro Wasserfläche könnte noch ändern, sagt der Verband auf Anfrage von SRF. Man sei in Verhandlung). Die Bäder müssen also die Eintritte beschränken. Die Garderoben haben man bereits limitiert, alles werde regelmässig desinfiziert.
Wir gehen es lieber langsam an.
Die Flaschenhälse wie Eingang, Garderoben, Schwimmbecken seien kritisch. Pro 10 Quadratmeter eine Person auf der Wiese, das sei machbar. Aber auf der deutlich kleineren Wasserfläche habe diese Regelung eine andere Bedeutung. «Auf der Wiese haben mit den gültigen Regeln rund 800 Leute Platz. Die Frage ist, ob wir alle reinlassen sollen und uns dann Probleme im Wasser und in der Garderobe aufhalsen. Wir gehen es lieber langsam an», so Radam.
Was ist mit dem Restaurant? Neu dürfen gemäss Bundesrat mehr als 5 Personen zusammensitzen (30 sind ab 6. Juni erlaubt). Im Restaurant allerdings müssen Gruppen, die mehr als vier Personen zählen, ihre Kontaktdaten hinterlassen. «Wir prüfen nun, was das für unsere Restaurants genau heisst», sagt Steve Radam von der Badi Suhr. Man werde sicherlich nicht 100 Plätze im Restaurant anbieten, sondern deutlich weniger. Am Schluss müsse jede Badi selbst entscheiden, was geht und wie man die Vorschriften des Bundes einhalten könne, weiss Steve Radam. Man gehe in Suhr noch kaum an die erlaubte Maximalzahl Gäste.
Wie weiter? Man habe glücklicherweise nun viel Erfahrungen mit Lockerungsschritten, findet Steve Radam, Betriebsleiter der Badi Suhr-Buchs-Gränichen. Radam hofft, wie andere Badibetriebsleiter auch, auf weitere vom Bundesrat angekündigte Lockerungen am 19. Juni. Es sei gut möglich, dass nicht alle Badis für zwei Wochen (vom 6. bis 19. Juni) grosszügig öffnen, sondern die weiteren Schritte des Bundes abwarten. Wie gross die finanziellen Einbussen wegen der Coronakrise sind, kann man in Suhr noch nicht sagen. «Abgerechnet wird Ende Jahr. Ein Freibad ist grundsätzlich nie gewinnbringend», sagt Betriebsleiter Radam und kümmert sich jetzt zuerst um die Sicherheit, und nachher um die Finanzen, wie er selbst sagt.
Momentan stellt die Badi Suhr ihr Kassenzutrittssystem um. Es sollen nicht nur die Eintritte, sondern auch die Austritte gezählt werden, erklärt Bruno Maurer von der Firma n-tree, der sich die Situation vor Ort anschaut. So wisse der Betriebsleiter immer, wie viele Leute sich in der Anlage aufhalten. Ähnliche Systeme von Maurers Firma gibt es in den Badis Aarau, Zuchwil und in Wangen an der Aare. Diese Digitalisierung, das sei eine Investition in die Zukunft, findet Steve Radam, Betriebsleiter der Badi Suhr. «Die Badisaison 2020 werde anders, aber nicht unbedingt schlechter», hält er fest.