In einem Interview mit der «Basler Zeitung» am Dienstag hatte der CEO der Messe Schweiz, Bernd Stadlwieser, angekündigt, dass man auf der Suche nach Geldgebern sei - dafür kämen auch die Kantone infrage.
Nun erteilt die Basler Regierung der Messe Schweiz in dieser Sache eine Abfuhr. Sie lässt die MCH Gruppe aber dennoch nicht im Stich.
Verzicht auf Teilnahme an Kapitalerhöhung
An einer Kapitalerhöhung wolle man sich nicht beteiligen, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstagmorgen. Man wolle aber dafür sorgen, dass der Kantonsanteil auch nach einer allfälligen Aktienkapitalerhöhung nicht unter 30 Prozent sinke. Dafür sei man bereit, ein bereits gewährtes, zinsloses Darlehen in Aktien umzuwandeln. Damit müsste der Kanton kein neues Geld aus der Staatskasse beschaffen.
Mit ihrem Verzicht, bei einer Aktienkapitalerhöhung mitzuziehen, will die Basler Regierung ermöglichen, dass neue Investoren bei der Messe einsteigen können. «Wir sind bereit, auf unsere Bezugsrechte zu verzichten», sagt der Basler Wirtschaftsdirektor Christoph Brutschin (SP). Damit macht Basel den Weg frei für eine Kapitalerhöhung und neue Geldgeber.
Die Basler Regierung knüpft diesen Schritt jedoch an Bedingungen. So müsse die Messe garantieren, dass weiterhin Messen und Kongresse der MCH in Basel und Zürich stattfinden.
Reaktion aus Investorenkreisen
Angefragte Investoren und Branchenkenner, die nicht öffentlich zitiert werden wollen, zeigen sich mässig begeistert darüber, dass die öffentliche Hand auch in Zukunft eine Sperrminorität halten wolle. Andererseits wäre ein Kauf von Aktien der Messe Schweiz zur Zeit sehr attraktiv. Der Aktienkurs ist derart tief, der reale Wert der Messehallen in Zürich und Basel aber sehr viel höher, so dass man mit einer Beteiligung kaum Geld verlieren könne, heisst es.