Beim angeschlagenen Milchverarbeiter Hochdorf stellen sich vier von fünf Verwaltungsräten an der kommenden Generalversammlung vom 17. April nicht mehr zur Wiederwahl. Es sind dies Verwaltungsratspräsident Bernhard Merki, Vizepräsident Jörg Riboni sowie die Mitglieder Markus Kalberer und Walter Locher, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Revolte im vergangenen Jahr
Merki, Riboni und Kalberer waren erst im vergangenen April durch eine Revolte der Aktionäre in das Aufsichtsgremium gewählt worden, als der damalige Präsident Daniel Suter und Verwaltungsrat Niklaus Sauter vor die Türe gesetzt wurden.
«Der aktuelle Wechsel im Verwaltungsrat hat damit zu tun, dass nun nicht mehr viele kleinere, sondern vor allem drei grosse Aktionäre das Sagen haben», sagt Pirmin Furrer, Delegierter des ZMP-Verwaltungsrates. Die ZMP Invest AG ist eine Tochterfirma der Zentralschweizer Milchproduzenten – und eine der Grossaktionäre.
Wir müssen diesen Wechsel als Chance sehen.
Der bisherige Verwaltungsrat habe eine sehr gute Arbeit geleistet bei der Bewältigung der Probleme der vergangenen Jahre. «Aber heute stehen wir an einem anderen Punkt.» Jetzt sei es wichtig, dass die anstehenden Aufgaben genau analysiert und Hochdorf dementsprechend ausgerichtet werde. «Uns ist wichtig, dass nun auch die anderen Grossaktionäre ihre strategische Aufgabe wahrnehmen und geeignete Leute für den Verwaltungsrat stellen», sagt Pirmin Furrer.
Im März soll der neue Verwaltungsrat stehen
Der Verwaltungsrat habe nun das Gespräch mit den grössten Aktionären der Gesellschaft gesucht, hiess es in der Mitteilung weiter. Diese würden per Ende März 2020, nach Abschluss der vollständigen Wandlung der ausstehenden Pflichtwandelanleihe in Aktien der Hochdorf Holding AG (und vorbehältlich weiterer Verschiebungen) rund 60 Prozent der Aktien der Gesellschaft halten.
Der Verwaltungsrat hat das Ziel, im Rahmen der Finanzberichterstattung zum Geschäftsjahr 2019 am 19. März 2020 über die geplante künftige Zusammensetzung des Verwaltungsrates informieren zu können.