Auf das Jahr 2022 will der Zürcher Regierungsrat eine neue Spitalliste in Kraft setzen, zehn Jahre nach der ersten Spitalliste. Diese Liste habe sich bewährt, sagt Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP). An den bisherigen Kriterien möchte der abtretende Regierungsrat deshalb nur wenig ändern. Es gehe darum, die bisherige Spitalversorgung sicherzustellen.
Alle interessierten Leistungserbringer - Spitäler und Geburtshäuser - müssen sich für die neue Spitalliste bewerben. Im Fokus der Gesundheitsdirektion stehen, neben der Medzin und der Chirurgie, die Rehabilitation und die Psychiatrie. In diesen Bereichen soll die Transparenz verbessert und die Leistungen besser erfasst werden. «Wir haben die Hoffnung, dass die Angebote besser ineinander hineinfliessen», sagt die zuständige Projektleiterin Seline Eisenring.
Hoffnung beim Spital Affoltern - Skepsis beim Experten
Diese Weiterentwicklung der Spitalliste sieht der Direktor des Spitals Affoltern, Michael Buik, als Chance. Die Patienten der stationären Psychiatrie befänden sich bereits auf dem kantonalen Bettenspiegel. Er sei deshalb zuversichtlich, dass sein Spital von der neuen Spitalliste profitieren könne.
Das ist eine Aufwertung. Die neue Spitalliste ist eine Chance für uns.
Grundsätzlich findet auch der Gesundheitsökonom Willy Oggier das Zürcher Vorgehen gut. Er ist aber skeptisch, ob man bei der Erarbeitung des Leistungskatalogs in der Psychiatrie und in der Rehabilitation ähnlich vorgehen kann, wie in der klassischen Medizin.
Es ist schwieriger eine Leistung in der Psychiatrie zu definieren, als beispielsweise in der Chirurgie.
Als erstes will die Gesundheitsdirektion nun rechnen und den grundsätzlichen Bedarf abklären. Danach können sich die Spitäler für einen Leistungsauftrag bewerben. Erst in drei Jahren, im Sommer 2021, wird der Regierungsrat definitiv die Spitalliste 2022 verabschieden.