Eine unscheinbare und kurze Waldstrasse führt über zwei Kurven zum Bunker «Kästlis», der nur wenige hundert Meter von der Hauptstrasse zwischen Haslen und Appenzell liegt. Von aussen sind nur die Zufahrt und ein Holzschuppen zu sehen.
Lange Zeit herrschte in der Lokalbevölkerung die Meinung, dass es sich bei der Anlage um ein geschütztes Spital handelt. Erst 2013, als die Klassifizierung des Bunkers aufgehoben wurde, erfuhr die Öffentlichkeit, was sich im Ernstfall untertags am Dorfrand von Haslen tatsächlich abgespielt hätte.
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Bild 1 von 12. Im von aussen sichtbaren Holzschuppen wurden Lastwagen entladen. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 2 von 12. Ein rund 160 Meter langer Stollen führt vom Eingang in die eigentliche Anlage. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 3 von 12. Wer den Bunker betreten wollte, musste am Wachposten vorbei. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 4 von 12. Die ganze Anlage war für rund 90 Personen ausgelegt. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 5 von 12. Alles hat seinen Platz: Garderobe vor einem der Schläfsäle. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 6 von 12. Im zweiten Stock des Bunkers befindet sich auch ein Waschsaal. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 7 von 12. Teilweise erinnert die Bunkeranlage an ein Bürogebäude. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 8 von 12. Vom Komandoraum aus wäre im Ernstfall die Verteidigung der Ostschweizer Landesgrenze organisiert worden. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 9 von 12. Zwei Dieselgeneratoren versorgten die Anlage mit Strom. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 10 von 12. Die Telefonanlage funktioniert heute noch. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 11 von 12. Ein Plakat erinnert an die Zeiten des Kalten Krieges. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
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Bild 12 von 12. Die Anlage liegt ausserhalb von Haslen im Kanton Appenzell Innerrhoden. Bildquelle: SRF / Mario Pavlik.
Die Anlage war der Kommandoposten der Grenzbrigade acht, welche nach dem Zweiten Weltkrieg in der Ostschweiz zur Landesverteidigung bereit stand. Unter anderem wurde auch die als Museum bekannte Festung Heldsberg in St. Margrethen SG vom Bunker aus befehligt.
Als Museum öffentlich zugängig
2017 kaufte der Bezirk Schlatt-Haslen den Bunker für 30'000 Franken von der Schweizer Armee. In einem ersten Anlauf 2015 wurde der Kauf von der Bevölkerung abgelehnt, weil noch kein konkreter Verwendungszweck vorlag. Nun wird der Bunker als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Verein Heldsberg, welcher auch das Festungsmuseum in St. Margrethen betreibt, hat einen Gebrauchsleihvertrag zur Benutzung der Anlage für die nächsten zehn Jahre erhalten. Der Verein bezahlt zwar keine Miete, muss jedoch für den Unterhalt der Anlage aufkommen und wird vom Bezirk nach Möglichkeit unterstützt.
Die Betreiber des Bunkermuseums hoffen auf bis zu 2000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Somit könnte der Verein das Museum selbsttragend finanzieren. Die Behörden von Schlatt-Haslen sehen im Museum eine Bereicherung für den Bezirk und für den Kanton Appenzell Innerrhoden.