Anfang 2019 präsentierten die Verantwortlichen der Stadt St. Gallen das Siegerprojekt aus einem Planungswettbewerb für die Neugestaltung des St. Galler Marktplatzes. Die vorgebrachten Ideen im Beitrag «Vadian» eines Architektenteams aus Zürich und St. Gallen hätten das Preisgericht und den Stadtrat überzeugt, hiess es. Die Kosten für das Projekt waren damals noch unklar.
Ende September verabschiedete der Stadtrat dann die Parlamentsvorlage zur Neugestaltung von Marktplatz und Bohl. Um den Siegerbeitrag «Vadian» umzusetzen, beantragte der Stadtrat beim Parlament einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 27.7 Millionen Franken.
Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 33.9 Millionen Franken. Ausgaben von über sechs Millionen Franken, beispielsweise für neue Fahrleitungen, Billettautomaten, Fahrgastinformation oder ein Speicher- und Regenwasserrückhaltebecken, gehen jedoch zulasten Dritter.
SVP möchte kleineren Kredit
Der Verpflichtungskredit wurde am Dienstag im St. Galler Stadtparlament beraten. Die SVP-Fraktion wollte diesen um fast sieben Millionen auf rund 21 Millionen Franken kürzen; ein entsprechender Änderungsantrag wurde jedoch abgelehnt.
Alle übrigen Fraktionen standen hinter dem Kredit und äusserten Wünsche und Anpassungsvorschläge für die Neugestaltung des Marktplatzes. Schliesslich wurde der Verpflichtungskredit mit 55 Ja- zu 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung genehmigt.
Es folgt die dritte Abstimmung
Nach dem Beschluss des St. Galler Stadtparlaments liegt der Ball nun bei der Stimmbevölkerung der Stadt St. Gallen. Diese wird voraussichtlich am 17. Mai 2020 an der Urne ein drittes Mal über die Neugestaltung des Marktplatzes befinden.