Verstopfte Strassen: In der Gemeinde Suhr bei Aarau ist das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren stetig gewachsen, insbesondere im Dorfzentrum. Trotz umgesetzten Ausbau- und Verkehrslenkungsmassnahmen seien die Strassen durch Suhr und der Nachbargemeinde Gränichen zu Spitzenzeiten heute überlastet, wie Baudirektor Stephan Attiger am Donnerstag an einer Medienkonferenz sagte.
Der Verkehr ist mitten in der Siedlung. Das kann nicht das Ziel sein.
Ein neues Gesamtkonzept soll nun diese Verkehrsprobleme lösen. Das Ziel: Der Raum Suhr soll vom Verkehr entlastet und das Wynental besser an die Autobahn A1 angeschlossen werden.
Das Millionen-Projekt: Der Regierungsrat möchte nun mit dem Konzept VERAS (Verkehrsinfrastruktur Raum Suhr) eine neue Umfahrung Suhr im Richtplan festsetzen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 200 Millionen Franken. VERAS wäre also teurer als z. B. die Umfahrungen von Brugg, Sins, Mellingen oder auch Bad Zurzach.
Geplant ist eine Ostumfahrung von Suhr, dabei handelt es sich um einen Tunnel vom Möbel Pfister Richtung Gränichen. Zudem soll es im Süden von Suhr eine neue Strasse geben, die direkt neben der Autobahn gebaut wird. Vor Entfelden mündet sie dann in eine bestehende Strasse ein. Neben der neuen Umfahrungstrasse und dem neuen Umfahrungstunnel soll auch eine Überführung über die Bahnlinie beim Möbel Pfister Abhilfe schaffen.
Was ist neu? Über die Umfahrung von Suhr diskutiert man seit vielen Jahren. Sowohl die Ost- wie auch die Südumfahrung wurden schon x-fach erörtert und auch wieder verworfen. Die Regierung fasst nun beide Umfahrungs-Stränge zusammen. Neu ist, dass die Südumfahrung in einen 800 Meter langen Tunnel kommt. Und neu ist auch, dass die Bernstrasse Ost so angehoben wird, dass sie über die Bahnlinie führt.
Nicht nur Suhr betroffen: VERAS hat sicher für Suhr den grössten Nutzen. Aber weil der Verkehr auch aus dem Wynental besser fliessen soll und weil es auf der Ost-West-Achse durch Suhr hindurch weniger Stau geben soll, profitiert auch die Region Entfelden vom Projekt. So sieht es Marco Genoni, Gemeindepräsident von Suhr: «Wir haben in den letzten Jahre sehr eng zusammengearbeitet. Das führte dazu, dass alle Gemeinden hinter diesem Projekt stehen. Das kann ich bezeugen.»
Alle Gemeinden stehen hinter diesem Projekt. Das kann ich bezeugen.
So geht es weiter: Das Konzept liegt nun bis zum 12. Juni öffentlich auf. Die öffentliche Informationsveranstaltung in Suhr wurde wegen der Coronavirus-Krise abgesagt. Der Grosse Rat soll das Konzept voraussichtlich Ende Jahr beraten und den Richtplan entsprechend anpassen. Läuft alles wie geplant, könnte 2024 der Spatenstich sein zu VERAS.