Die Nachfrage sei zwar gross gewesen, aber nur unter Bedingungen, sagt der Glarner Finanzdirektor Rolf Widmer. «Die Investoren haben sich selber eine Zahlungsbereitschaft definiert.» Sie wollten also nicht mehr als diese 17,50 Franken für die Aktien bezahlen.
Für den niedrigen Preis macht Widmer auch die Geschichte der Glarner Kantonalbank (GLKB) verantwortlich. Im Gegensatz zur Thurgauer Kantonalbank (TKB), welche mit ihren Partizipationsscheinen vor zweieinhalb Monaten den Maximalpreis erzielte, leide die GLKB immer noch unter dem Imageverlust wegen der gescheiterten Expansionsstrategie der Jahre 2004 bis 2007.
Keine Investition für künftige Gewinne
Die Preisspanne war aber auch verhältnismässig hoch angesetzt, wenn man diese mit den Indikatoren der TKB vergleicht. Schiesslich sind die Zahlen nun auch leicht unter jenen der TKB. GLKB-Chef Hanspeter Rhyner bestätigt, dass die Vergangenheit eine Rolle gespielt haben könnte. «Die TKB hatte in den letzten Jahren mehr Konstanz beim Gewinn.»
Rhyner betont, dass die GLKB einen Weg vor sich habe. In Zukunft sei mit stabilen Gewinnen zu rechnen. «Die Aktionäre waren aber nicht bereit, für mögliche Gewinne der Zukunft bereits im Voraus zu zahlen.» Das sei normal bei Börsengängen.
Keine direkten Auswirkungen
Mit der Ausgabe von 3,2 Millionen Titeln fliessen 56 Millionen Franken in die Kasse. Dies teilt die GLKB mit. Die Mittel fliessen zu einem Drittel dem Kanton Glarus und zu zwei Dritteln der GLKB zu.
Die Bank will damit ihre Eigenmittel stärken. Man habe vorsichtig budgetiert und könne gut mit dem jetzt erzielten Erlös leben, sagt Hanspeter Rhyner. Der Kanton Glarus hat diese Einkünfte im Budget 2014 nicht vorgesehen. Deshalb hat der tiefere Preis nun auch keine direkten Auswirkungen.
Der Kanton bleibt Hauptaktionär der Bank und wird nach dem Börsengang einen Kapital- und Stimmrechtsanteil von knapp 70 Prozent halten. Der Handelsbeginn an der Schweizer Börse SIX ist für Dienstag geplant.