- Italien hat den 65. Eurovision Song Contest gewonnen. Die Glamrock-Band Måneskin bekam mit dem Lied «Zitti e buoni» die meisten Punkte.
- Der Schweizer Vertreter Gjon's Tears überzeugte mit seinem Song «Tout l'univers» und wurde Dritter.
- Nach dem Jury-Voting lag Gjon's Tears gar in Führung. Die Publikumsstimmen gaben dann den Ausschlag für den italienischen Beitrag.
Das Siegerlied «Zitti e buoni» ist ein energetischer Rockbeitrag, der stark von der Stimme des Frontsängers Damiano David lebt. Übersetzt heisst der Songtitel der Band aus Rom «Still und brav». Im Text geht es darum, sich nicht Konventionen zu beugen, sondern ausgeflippt und anders als die anderen zu sein. Da die Bassistin Victoria aus Dänemark stammt, wählte die Gruppe als Band-Namen das dänische Wort für Mondschein: Måneskin.
Die Band wurde 2016 von Schulfreunden gegründet. Bekannt wurde sie in ihrer Heimat mit der Castingshow «X-Factor». Für Italien ist es der dritte Sieg - nach 1990 und 1964.
Schweiz nach Jury-Voting vorne
Der Schweizer Gjon's Tears durfte bis zum Schluss auf einen Sieg hoffen. Nach den zunächst bekannt gegebenen Voten aus der Jury hatte er gar vorne gelegen. Doch die Publikumsstimmen katapultierten Italien noch auf die Spitzenposition und auch Frankreich überholte die Schweiz.
Er sei sehr zufrieden mit seinem Resultat, sagte der 22-Jährige nach dem Finale. Und weiter: «Ich bin froh, dass es den Leuten gefallen hat.» Gefreut hat er sich vor allem über Platz 1 nach dem Jury-Voting.
Die Buchmacher hatten bereits prognostiziert, dass es der Freiburger mit «Tout l'univers» unter die besten Fünf schaffen wird. Er selbst hatte grosse Ambitionen: Zumindest einen Platz unter den ersten Drei wolle er erreichen, so der Sänger im Vorfeld.
26 Länder traten am Samstagabend vor rund 3500 Zuschauerinnen und Zuschauern gegeneinander an. Sie waren alle negativ auf das Coronavirus getestet worden.
Erfolg von 2019 übertroffen
Während seines Auftritts hat Gjon's Tears, der sich am vergangenen Donnerstag für das Finale qualifiziert hatte, an sein engstes Umfeld gedacht. «Ich denke daran, dass viele Menschen zuschauen, die mich lieben. Ihnen soll mein Auftritt vor allem gefallen», sagte er vor dem Auftritt gegenüber SRF.
Damit hat die Schweiz den Erfolg von 2019 übertroffen. Der Berner Sänger Luca Hänni hatte damals mit seiner feurigen Tanznummer «She Got Me» den vierten Platz erreicht. Den letzten dritten Platz erreichte Annie Cotton mit «Moi, tout simplement» im Jahr 1993.