Abfallberge, zurückgelassene Zelte, verwaiste Stühle und Sofas: ein gewohntes Bild nach einem Schweizer Festival. Jüngstes Beispiel ist das Open Air Frauenfeld. Sogar Veranstalter Joachim Bodmer bilanziert zerknirscht: «Nach dem Festival sieht es immer aus wie auf einem Schlachtfeld».
Sowas lässt mich ratlos zurück.
Die SRF-Community hat für die Umweltsünder kein Verständnis. Vielen geht es wie Frederick Huber: «Sowas lässt mich ratlos zurück.» Für Facebook-Nutzer Wolfgang Müller ist dies das «Spiegelbild einer anstands- und respektlosen Gesellschaft.» Er verweist auf die mangelnde Kinderstube und appelliert an die Eltern, die ihre Kinder sensibilisieren sollen.
Muss die Politik eingreifen?
«Die Welt ist zu billig geworden. Stühle, Zelte, Schlafsäcke – einfach liegenlassen. Man kann es ja wieder kaufen», enerviert sich Nutzerin Regina Freitag. Olaf Schulenberg zeichnet ein noch pessimistischeres Bild: «Es zählt nur noch der pure, dekadente, masslose Konsum.»
SRF-User Alexander Funk appelliert an die Politiker und erinnert an bewährte Behältnisse: «Wenn der Bürger mit dem bequemen Konsum nicht mehr umgehen kann, ist es allerhöchste Zeit, dass die Politik Mehrwegverpackungen fördert. Ein Hoch auf Bierkrug und Milchchesseli!»
Beim Geld tut's weh
Die Lösung seien Geldstrafen oder Depots, finden viele. Man könne Littering beispielsweise wie in den USA oder Australien mit 5000 Dollar bestrafen. Auch die Festivals sollen aber in die Pflicht genommen werden: «Mit dem Eintritt 600 Franken für die Abfall-Entsorgung verlangen. Falls kein Abfall zurückgelassen wird, bekommt man den Betrag beim Austritt zurück», lautet der Vorschlag von Pia Müller.
Facebook-Userin Myriam Spinnler spricht die Doppelmoral vieler Abfallsünder an: «Im normalen Leben sind das meistens Öko-Hippies, die gegen Foodwaste, Autos und Plastikverpackungen sind.»
Was ist das für eine Jugend, zu deren Lebensstil das Wegwerfkonzept gehört?
«Was ist das für eine Jugend, zu deren Lebensstil das Wegwerfkonzept gehört?», fragt User W. Pip. Wenigstens gehen die Berner mit gutem Beispiel voran: Am Gurtenfestival, das aktuell im Gange ist, kommt man mit dem Abfall besser zurecht. Dort sorgen ein engmaschiges Containerprinzip, sogenannte «Trash Heroes» und eine strenge Regelung beim Zeltplatz für wenig Abfall. Und auch andere Events werden ohne schlimme Abfallberge hinterlassen, schreibt Martin Gebauer. «Ich war an einigen Gigathlons, viele Menschen, viele Zelte, viel Freude. Und kein Abfall, der liegenblieb».