«Mit 18 Jahren habe ich die Diagnose “ADHS” erhalten, habe das aber nie ernst genommen. Ich habe das mit Kindern assoziiert, die in der Schule Stühle rumschmeissen», so Livio Carlin. Nun mit 27 Jahren, habe er aber das Gefühl, dass da etwas dran sein könnte.
Auch aus seiner Jugend gibt es Anhaltspunkte, die auf ADHS deuten könnten: Selbstbeurteilungen, die die Konzentration als mangelhaft einstufen und ein schriftlicher Verweis wegen Schwatzhaftigkeit. «Wenn du eine Fliege gesehen hast, hast du der nachgeschaut, du warst sehr einfach ablenkbar», fasst seine Mutter zusammen.
Dass auch Erwachsene von ADHS betroffen sind, ist mittlerweile breit akzeptiert. Auch bei aufmerksamkeitssteigernden Medikamenten, die bei ADHS verschrieben werden können, bestätigt sich das. In der Schweiz haben heute mehr Erwachsene als Kinder und Jugendliche ein Rezept für solche “Psychostimulanzien”. Das zeigen Hochrechnungen der Krankenversicherung Helsana für SRF Impact.
Auch ohne Diagnose sei Konzentration eine Herausforderung, sagt Digital-Balance-Expertin Anna Miller, welche selbst ADHS hat: «Den Fokus zu lenken muss man lernen und das ist streng. Es ist anstrengend etwas zu machen, das nicht innerhalb von zwei Minuten Dopamin ausschüttet.»
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