- Das Foto eines weinenden Flüchtlingskindes an der Grenze der USA ist das Weltpresse-Foto des Jahres 2019.
- US-Fotograf John Moore gewann damit den renommierten «World Press Photo»-Wettbewerb. Das gab die Jury am Donnerstagabend in Amsterdam bekannt.
Die Szene im US-Staat Texas hatte John Moore im Juni 2018 festgehalten: Eine junge Frau aus Honduras, die in den USA Asyl beantragen wollte, war gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter an der Grenze aufgegriffen worden. Während das Mädchen weinte, wurde die Mutter durchsucht.
«Überraschend und einzigartig»
Tausende von Kindern waren im Sommer 2018 von der Grenzpolizei von ihren Eltern getrennt und interniert worden. Nach heftigen, auch internationalen Protesten hatte US-Präsident Donald Trump die Praxis der Familientrennung von Flüchtlingen wieder aufgegeben.
Das Mädchen auf dem Foto war nach Angaben der US-Behörden nicht von seiner Mutter getrennt worden.
Die Vorsitzende des Wettbewerbs, Whitney C. Johnson, sprach von einem «überraschenden, einzigartigen und relevanten Foto.» Jury-Mitglied Alice Martins würdigte die Bildsprache: «Das Bild zeigt eine andere, psychologische Art der Gewalt.»