Ansturm auf den Uluru: Wenige Monate vor der Schliessung des Uluru – bei den weissen Australiern hiess er früher Ayers Rock – wandern und klettern täglich tausende Menschen auf den Felsen im australischen Outback. Denn Ende Oktober ist fertig mit dem Besteigen des 348 Meter hohen Felsens. Das haben die lokalen Aborigines nach jahrelangem Streit vor zwei Jahren durchsetzen können. Für sie ist der weltberühmte Berg heilig – es ist quasi ein Sakrileg, wenn Touristen darauf herumtrampeln. Für die Ureinwohner besonders schlimm ist, wenn Menschen auf dem Berg sterben – was bislang mindestens 35 Mal der Fall war.
Diskussion um Schliessung: Das bald in Kraft tretende Besteigungsverbot sorgt für Diskussionen in Australien. So argumentieren rechte Politiker, der Uluru sei eine Touristenattraktion und deshalb würden doch auch die lokalen Aborigines von den vielen Besuchern profitieren. Ausserdem sei viel Geld in die touristische Entwicklung des Gebiets gesteckt worden, das 340 Kilometer südwestlich von Alice Springs liegt. Die rechtspopulistische Politikerin Pauline Hanson zog den Vergleich, es wäre dasselbe, wie wenn man den berühmten australischen Strand Bondi Beach schliessen würde, nur weil dort jemand ertrunken sei.
Uluru – der heilige Berg
Shitstorm im Netz: Mit ihrer Aussage löste Hanson geharnischte Reaktionen in den sozialen Medien aus. So erregte allein die Tatsache, dass ausgerechnet Hanson zu einem solchen Anliegen befragt wurde, für grossen Unmut. Sie gilt in Fragen der Ureinwohner als beinhart. Wie üblich bei Shitstorms geizten die User nicht mit ironischen und verulkenden Mitteilungen über Hanson und ihre Aussage.
Traurige Ureinwohner: Auch Aborigines beteiligen sich an der Diskussion um das Besteigungsverbot des Uluru – denn es geht bei dem Thema grundsätzlich um die Art und Weise, wie die weissen Australier mit den Ureinwohnern und deren Heiligtümern umgehen. Eine Fernsehmoderatorin, die selber eine Aborigine ist, sagte, es gehe darum, dass die Ureinwohner mitbestimmen könnten, was auf ihrem Land passiert. Ausserdem bedeute es für die Aborigines besonderen Schmerz, wenn auf dem Uluru jemandem etwas passiere – dann würden ihre Vorfahren dafür trauern.