Gesundheitsminister Alain Berset hat es gesagt: Das wirksamste Mittel, eine eigene Ansteckung zu vermeiden, ist Händewaschen. Allerdings ist dies nicht immer möglich, beispielsweise unterwegs im ÖV oder beim Einkaufen.
In solchen Fällen empfiehlt es sich, die Hände zu desinfizieren. Was aber, wenn kein Desinfektionsmittel mehr verfügbar ist? Essig als Alternative empfiehlt sich nicht, sagt Andreas Widmer, Leiter Spitalhygiene am Universitätsspital Basel. Dies weil es keine Tests zur Wirksamkeit in Bezug auf das Coronavirus gebe.
Das Coronavirus ist eines jener Viren, welche sich auf einfachste Weise abtöten lassen, eben durch Desinfektionsmittel. Ich sage jeweils: Es stirbt schon beim Anblick eines Desinfektionsmittels.
«Grundsätzlich ist es möglich, Desinfektionsmittel selber herzustellen. Vor rund 15 Jahren ist eine Gruppe der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammengekommen, um genau diese Frage zu klären», sagt Andreas Widmer. Ursprünglich gedacht war dieses Desinfektionsmittel als günstige Alternative für Drittweltländer. «Tatsächlich haben wir nach ein, zwei Jahren ein Rezept gefunden und das für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht auf der Internetseite der WHO. Man kann so etwas aus Alkohol, Wasser und Glycerin selber herstellen.»
So stelle ich Desinfektionsmittel her
Das Rezept der WHO ist einfach, erklärt Spitalhygieniker Widmer: «Acht Deziliter Alkohol (Ethanol) und zwei Deziliter abgekochtes Wasser dazu. Wenn Sie noch etwas Glycerin dazugeben, schützen Sie die Haut. Alkohol löst das Hautfett heraus.»
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Das selbergemachte Desinfektionsmittel empfiehlt sich aber nur als Notlösung, wenn kein anderes Mittel mehr vorhanden ist. Der Grund: Gekaufte Desinfektionsmittel trocknen die Haut weit weniger aus und lösen deshalb auch kaum allergische Reaktionen aus.
Espresso, 28.02.2020, 08.13 Uhr