Paris hat die Nase voll von Elektro-Trotinetten – jetzt hagelt es Bussen. Das Gefährt steht nicht auf einem Parkplatz? Das kostet 49 Euro. Man fährt auf dem Trottoir? 135 Euro. Zudem werden die Roller plombiert, sie dürfen noch maximal 20 Kilometer pro Stunde schnell fahren.
Bürgermeisterin Anne Hidalgo zieht damit die Notbremse. Denn es soll inzwischen gut 25'000 Elektro-Trottinette in Paris geben. Ihre schiere Zahl und Lenker, die sich um Verkehrsregeln foutieren, machen sie zur Plage.
Zwei Tote, 45 Verletzte
Zu den Unzivilisiertheiten kommen Unfälle. Laut Behördenangaben gab es seit Anfang Jahr zwei Tote und 45 Verletzte. Auch Helm und Versicherung müssten deshalb obligatorisch werden, fordert eine Opfervereinigung.
In den Vororten westlich von Paris will man es gar nicht so weit kommen lassen – und hat die Trottinette schlicht verboten. «Wir sind acht Städte und haben einstimmig beschlossen, erst mal einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, um diese Anarchie zu vermeiden und uns zu organisieren. Darum werden derzeit Miet-Trottinette, die auf dem Gemeindegebiet unserer Städte abgestellt werden, automatisch konfisziert», sagt Olivier Rigoni, stellvertretender Bürgermeister von Issy-les-Moulineaux.
Den emmissionsfreien Verkehr nicht zu stoppen, aber dennoch zu regeln ist ein Balance-Akt. Aber wohl nötig, denn der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten – die Elektro-Trottinette sind gekommen, um zu bleiben.