Immerhin die Freunde der Klatschpresse werden sich freuen: Es werden pikante Details publiziert und die Beschuldigungen sorgen wieder für ein bisschen Soap-Opera rund ums britische Königshaus.
Das Buch haben die US-Amerikaner Omid Scobie und Carolyn Durand geschrieben. Die beiden Journalisten berichten aus der Perspektive von Harry und Meghan.
Denn auch wenn das Paar bestreitet, mit den Autoren zusammengearbeitet zu haben, sind sich britische Royal-Experten einig, dass sie bewusst Freunde und andere Quellen informiert haben, um Details für das Buch beizutragen.
Wenig Überraschendes
Wie es üblich ist in Grossbritannien, durften ausgewählte britische Zeitungen die letzten Wochen bereits Ausschnitte publizieren. Darin ist von Streitigkeiten und Enttäuschungen zu lesen. Harry und Meghan hätten sich von den Familienmitgliedern und den Hof-Angestellten nicht akzeptiert gefühlt, bewusst seien den Medien Details zugespielt worden, um Meghan als Zicke hinzustellen.
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Bild 1 von 11. Erster öffentlicher Auftritt. An den Invictus Games im September 2017 in Toronto zeigt sich Prinz Harry erstmals mit seiner neuen Freundin, der amerikanischen Schauspielerin Meghan Markle in der Öffentlichkeit. Das Paar bricht auch gleich mit den royalen Konventionen und hält Händchen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 11. Die Verlobung. Das Paar gibt am 27. November 2017 die Verlobung bekannt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 11. Das Verlobungsinterview. In ihrem Verlobungsinterview mit BBC erzählt Markle, dass sie und Harry sich über eine gemeinsame Freundin kennenlernten und gibt zu, dass sie diejenige war, die sie verkuppelte. Laut eigener Aussage kannten sich beide vor ihrem ersten Treffen nicht. «Es war definitiv ein Blind-Date!», sagt Meghan. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 11. Die Hochzeit. Am 19. Mai 2018 geben sich Harry und Meghan auf Schloss Windsor das Jawort. Damit wird aus Meghan Markle Ihre königliche Hoheit, Meghan, Herzogin von Sussex. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 11. Der Kuss. Nach der Trauung treten Meghan und Harry aus dem Schloss Windsor, geben sich einen Kuss und fahren mit der Kutsche davon – wie im Märchen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 11. Die Schwangerschaft. Nur fünf Monate nach der Hochzeit wölbt sich bei der Herzogin ein Baby-Bäuchlein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 11. «It's a Boy!». Am 6. Mai 2019 teilt der Buckingham Palast mit, dass Herzogin Meghan einen Sohn zur Welt gebracht hat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 11. Das Baby Sussex heisst Archie. Archie Harrison Mountbatten-Windsor ist auf Platz sieben in der britischen Thronfolge. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 11. Familienporträt. Kurz nach der Geburt scheint – zumindest auf diesem Familienporträt – die Welt der britischen Royals noch in Ordnung zu sein. Hinter den Kulissen aber brodelt es. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 11. Zwist mit der Familie. Gerüchte über Unstimmigkeiten in der britischen Königsfamilie machen die Runde. Die Behauptung, dass sich Harry und Meghan zurückziehen wollen, hält sich ab Ende 2019 hartnäckig und wird kurz darauf bestätigt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 11. Der Megxit. Am Gottesdienst in der Westminster-Abbey-Kirche in London zum Commonwealth Day hat das Paar seinen vorerst letzten gemeinsamen Auftritt mit der Royal-Verwandtschaft. Der sogenannte Megxit gilt ab dem 31. März 2020. Bildquelle: Keystone.
Der Bruder William habe Harry geraten, nichts zu überstürzen mit «diesem Mädchen». Und Meghan hatte gegenüber Freunden ausgeführt, wie enttäuscht sie sei, hätte sie doch «ihr ganzes Leben für die Königsfamilie aufgegeben». Auch wenn einige Royal-Kommentatoren anfangs Jahr die Schwierigkeiten des Paares und deren Austritt nachvollziehen konnten, sie sind kaum erstaunt oder schockiert über die jetzt beschriebenen Animositäten.
Image – ein wichtiges Gut
Das Königshaus ist seit jeher sehr besorgt, wenn solche Biografien publiziert werden. Nicht zu Unrecht, denn das Buch über Lady Diana 1992 «Her true Story» sorgte wirklich für Empörung in der britischen Bevölkerung und hatte einen starken Image-Schaden für Prinz Charles und die Queen zur Folge.
Die Beliebtheit beim britischen Volk ist für die Monarchie sehr bedeutend, denn fehlt diese, könnten rasch Stimmen laut werden, die deren Abschaffung fordern. Einige Boulevardblätter schrieben also bereits von einem Déjà-vu der 90er, als die ersten Gerüchte über das jetzige Buch zu hören waren. Doch das war verfrüht. Die jetzige Veröffentlichung löst nicht mehr das Erdbeben von damals aus.
Buch über Diana war explosiver
Der grosse Unterschied: Die damaligen Vorwürfe über die zerrüttete Ehe waren schwerwiegender und betrafen den künftigen König, Prinz Charles. Zudem: Lady Diana war noch nicht geschieden. Dieses Mal geht es um weniger, Harry ist nicht in der direkten Thronfolge und der Schlussstrich ist durch den Austritt der beiden auch bereits gezogen.
Die ersten Reaktionen der Royal-Experten fielen denn auch verhalten bis vernichtend aus. Die meisten sind sich einig, die Vorwürfe der beiden sind eher kleinlich und deplatziert in Zeiten des Coronavirus.