Als käme er direkt aus der Feder eines Seifenopern-Autors ist dieser royale Austritt begleitet von so manchem Stolperstein. Für das Image von Harry und Meghan ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig, jetzt, wo Grossbritannien vom Coronavirus heimgesucht wird. Denn in solchen Krisenmomenten steht das britische Königshaus in der Pflicht, Hoffnung auszustrahlen.
Doch das Königshaus ist dezimiert. Die Queen kann wegen Corona keine Auftritte wahrnehmen. Prinz Charles erholt sich eben erst vom Virus.
Die Royal-Expertin Camilla Tominey sagt: «William und Kate sind vorbildlich, sie waren an der Front, haben Menschen in einem Callcenter besucht. Daneben wirkt das Handeln von Harry und Meghan selbstbezogen.»
Viele Briten hätten sich statt der Texte auf dem Instagram-Account von Harry und Meghan zumindest eine Videobotschaft gewünscht. Diese Absenz nehmen ihnen die Monarchie-Fans übel.
Unterstützung von Prinz Charles
«Corona verzögert auch die internationale Lancierung ihrer neuen Wohltätigkeitsorganisation», erklärt Camilla Tominey weiter. Die bisherige Webseite wurde weder gelöscht noch aktualisiert. Dort steht immer noch «Herzog und Herzogin von Sussex» – Titel, die Harry und Meghan ab heute nicht mehr verwenden dürfen.
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Los Angeles ihre neue Heimat wird. US-Präsident Donald Trump sorgte mit einem Tweet für einen harschen Empfang. Er machte deutlich: «Die USA werden die Sicherheitskosten nicht finanzieren. Das müssen sie selbst bezahlen.»
Tatsächlich ist der Personenschutz teuer. Besonders Prinz Harry, der in Afghanistan gekämpft hat, muss gemäss britischen Experten gut geschützt werden. Die Kosten betragen gemäss Schätzungen eine Million Schweizer Franken pro Jahr. Das Vermögen der beiden wird auf 30 Millionen Schweizer Franken geschätzt. Gemäss der Royal-Kommentatorin hilft Prinz Charles aus:
«Die beiden werden bis auf Weiteres Geld von Prinz Charles' privatem Vermögen ausleihen, bis sie selber genügend verdienen, um für die Kosten aufzukommen.»
Jobchancen für die Ex-Royals
Harry und Meghan müssen eigenes Geld verdienen und wollen parallel dazu ihre Wohltätigkeitsarbeit ausbauen. Hier ist ihnen das Glück hold. Meghan Markle hat einen Job als Sprecherin eines Disneyfilms erhalten. Schon bald ist ihre Stimme in einem Dokumentarfilm über Elefanten zu hören. Ihr Gehalt will sie einer Tierschutzorganisation spenden.
Meghan hat beste Voraussetzungen, in Los Angeles weitere solche Aufträge zu ergattern. Schwieriger ist die neue Umgebung für Harry. Doch Tominey sieht auch für ihn Chancen: «Harry hat kürzlich für eine Investmentbank eine Rede gehalten und so vermutlich mehrere hunderttausend Dollar verdient.» Abschliessend meint sie: «Wenn die beiden es schaffen, die Wohltätigkeitsarbeit aufrechtzuerhalten und gleichzeitig mit lukrativen Reden Geld zu verdienen, dann haben sie Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft.»
So oder so werden die Pläne der beiden wohl auch künftig für Geschichten in den Medien sorgen und somit – wie eine echte Soap – weiterhin Unterhaltungsstoff für Smalltalks bieten. Und das nicht nur im Vereinigten Königreich.