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Wie der Jetstream das Wetter beeinflusst
Aus Meteo vom 31.03.2013.
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Panorama Der Jetstream verlängert unseren Winter

Es will nicht Frühling werden. Das Thermometer zeigt nach wie vor Winter an. Ist der Klimawandel schuld? Klimastudien der letzten Jahre zeigen: Die Eisschmelze im Norden beeinflusst den Jetstream – und damit unser Wetter. Diese Luftströmungen führen derzeit kalte Luft aus dem Norden in die Schweiz.

Hoch oben im Norden, im norwegischen Spitzbergen, war es im Februar im Durchschnitt sieben Grad wärmer als sonst zu dieser Jahreszeit. In der Schweiz war es wiederum zwei Grad kälter als sonst. Der März 2013 geht sogar als bislang kältester März seit 26 Jahren in die Schweizer Wetter-Geschichte ein.

Der Jetstream

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Der Jetstream ist ein intensiver, bandförmiger, nicht beständiger Luftstrom. Er führt mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten über den Atlantik, von Westen nach Osten. Der Jetstream wird durch grosse horizontale Temperaturunterschiede verursacht. Im Normallfall ist er einige tausend Kilometer lang und einige hundert Kilometer breit.

«SRF Meteo» erklärt das Phänomen so: Im Arktischen Ozean hatte es im letzten Spätsommer und Herbst so wenig Eis wie noch nie. Damit konnte von dieser grossen Wasserfläche viel Wärmeenergie in die arktische Atmosphäre entweichen.

Jet-Wellen verändern sich

Normalerweise wird das Wetter in der Schweiz von Westen her beeinflusst – durch den Jetstream, der in einer Wellenbewegung vom Atlantik nach Europa zieht. Das war auch in diesem Winter so. Der Unterschied: Die Jet-Wellen hatten oft einen grösseren Ausschlag. Diese quasi Zick-Zack-Linie – in der Fachsprache Amplitude – kommt durch die Wärme in der arktischen Atmosphäre zustande. So wird häufiger kalt-feuchte Luft aus Nord oder Nordwest nach Europa transportiert. Zu diesem Schluss kommt eine US-Studie.

Tendenz zu kälteren Wintern

Stephan Bader, Klimaforscher bei Meteo Schweiz, stellt klar: «Das ist nur eine Hypothese.» Forschung sei immer ein Indizien-Prozess. Bader erklärt: «Setzt im Herbst die Meereisbildung spät ein, hat das Wasser auch mehr Zeit, die während des Sommers gespeicherte Energie in die Atmosphäre abzugeben. Die Tendenz für schlechteres Wetter in Europa steigt dadurch.» Dies heisse aber nicht, dass dies nun jedes Jahr so sein werde.

Luftabdrücke im Packeis in der Arktis. (reuters)
Legende: Erst in einigen Jahrzehnten wird sich zeigen, wie sehr die Eisschmelze in der Arktis unser Wetter beeinflusst hat. Reuters

Bader weiter: «Die Schweizer Winter ist immer ein Zusammenspiel aus arktischen und subtropischen Luftmassen. Der Winter wird also importiert. Lange Zeit haben Wetterlagen mit Zufuhr von Warmluft aus den Subtropen das Winterwetter bestimmt. Seit dem Jahr 2000 kommt jedoch immer öfter Kaltluft nach Mitteleuropa, Luft aus der Arktis.» Der Wetterexperte meint: «Aktuell gibt es eine signifikante Tendenz zu kälteren Wintern.»

Ist der Klimawandel schuld?

Wer oder was  ist schuld an dieser Tendenz – die Erderwärmung? Bader: «Das ist die Gretchenfrage. In der Forschung stehen wir immer auf dem neusten Stand des Irrtums – wir wissen heute noch relativ wenig über diese komplexen Zusammenhänge.»

Wie ist es nun: Werden die hiesigen Winter wegen der Eisschmelze in der Arktis grundsätzlich kälter? Die Frage bleibt vorerst ungeklärt. Aber Fakt ist: In der Arktis gibt es immer weniger Eis.

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Aus Tagesschau vom 03.04.2013.
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