Es stürmt seit Tagen in der Schweiz und auch am Donnerstag zieht aus Südwesten gewitteranfällige Luft ins Land. Klar, es ist ja auch Sommer. Aber, ist die aktuelle Wettersituation noch normal? SRF-Meteorologe Jürg Ackermann gibt Antworten.
SRF News: Die Unwetter häufen sich in diesen Tagen. Warum gibt es derzeit so viele Gewitter?
Jürg Ackermann: Wir liegen seit dem letzten Wochenende am Ostrand einer Tiefdruckrinne, welche aus Südwesten immer mal wieder feucht-warme und gewitteranfällige Luft zu uns brachte.
Es ist schon aussergewöhnlich – das muss ich sagen.
Ist diese Situation denn normal?
Eine solche Wetterlage kann natürlich immer wieder einmal vorkommen. Dass sie nun aber so lange persistent an einem Ort bleibt, ist schon aussergewöhnlich – das muss ich sagen.
Wo wüteten die Gewitter am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag besonders schlimm?
Am frühen Abend gab es zuerst über dem Kanton Bern heftige Gewitter, welche dann ins Mittelland zogen. Gleichzeitig bildete sich über dem Jura eine kräftige Gewitterzelle. Diese sind dann in Richtung Zürich und Winterthur gezogen und haben sich zusammengelegt. Es gab dort deshalb sehr viel Niederschlag. Die Gewitterzelle ist dann im Verlauf der ersten Nachthälfte in Richtung Deutschland abgezogen.
Nächste Woche kommen wir wieder in eine ähnliche Wetterlage hinein.
Wie sieht es heute aus?
Auch am Donnerstag besteht eine Unwettergefahr. Besonders am Nachmittag und Abend sind nochmals kräftige Regengüsse und Gewitter möglich, die innert kürzester Zeit viel Regen bringen können. Dementsprechend kann es wieder zu Überflutungen kommen.
Und die nächsten Tage?
Ab morgen ist es erst einmal vorbei mit Gewittern. Am Wochenende baut sich ein schwaches Zwischenhoch auf. Regengüsse und Gewitter beschränken sich auf den Alpenraum und sind nicht mehr unwetterartig. Nächste Woche kommen wir allerdings wieder in eine ähnliche Wetterlage hinein – dann kann es zu ähnlichen Unwettern kommen.
Das Gespräch führte Viviane Bischoff.