Rekordtemperaturen in der Schweiz: Seit Montag schwappt die zweite Hitzewelle des Jahres über uns hinweg. Mit 38.0 Grad in Sitten wurde der alte Jahreshöchstwert von 37 Grad vom 30. Juni deutlich übertroffen. Die 38 Grad stellen den höchsten Wert dar, der in Sitten bis jetzt gemessen wurde.
Bereits früher am Nachmittag wurden in Scuol (GR) im Unterengadin 33.8 Grad gemessen. Noch nie zuvor wurde an jener Station ein so hoher Wert verzeichnet. Seit 1971 gibt es dort systematische Messungen. Der bisherige Rekord von 33.3 Grad datierte im Übrigen ebenfalls aus dem Jahr 2019. Am 26. Juni wurden 33.3 Grad als Höchstwert gemessen.
Niederländische Gemeinden streuen Salz gegen Hitze: Streusalz bei Tropenhitze sei kein Witz, sagt eine Sprecherin der Kommune Utrechtse Heuvelrug im Osten des Landes.
«Das tun wir auf einigen Strassen, um Asphalt zu kühlen.» Auch die Kommune Noordenveld im Nordosten bereitet ihre Bürger auf Twitter auf das ungewöhnliche Bild von Streuwagen vor: «Wir streuen (im Sommer)!» Das Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit, und die wiederum kühlt den Asphalt. Auf diese Weise sollen Schäden und das Kleben der Strassenoberfläche verhindert werden.
Warnung des Bundes: Der Bund warnt bis Freitagabend vor weiterer Hitze. In weiten Teilen der Schweiz herrscht laut dem aktuellen Bulletin «erhebliche Gefahr». Das entspricht der mittleren von fünf Gefahrenstufen. Die Hitze kann zu Kreislaufbeschwerden oder körperlichem Unwohlsein führen. Am Samstag wird die Hitzewelle aufgrund reduzierter Sonneneinstrahlung, Regenschauern oder Gewittern voraussichtlich in der ganzen Schweiz beendet sein.
Erleichterungen für dürregeplagte Waadtländer Bauern: Wegen der Trockenheit ergreift der Kanton Waadt Sofortmassnahmen für die Landwirtschaft. Bauern dürfen ihre Nutztiere ab sofort auch auf Biodiversitätsförderflächen weiden lassen.
Dies verhindere, dass Landwirte die für den nächsten Winter geplanten Reserven verfüttern müssten, teilte das Departement für Wirtschaft, Innovation und Sport mit. Die Anordnung gilt für ganzjährige Betriebe und derzeit nicht für Sömmerungsweiden.
Kein Feuer in Bern: Die Hitzewelle mit anhaltender Trockenheit sorgt derzeit im Kanton Bern für erhebliche Waldbrandgefahr. Der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern hat die Waldbesuchenden gebeten, vorläufig auf das Anzünden von Feuern im Wald zu verzichten.
Selbst bei speziell eingerichteten Feuerstellen sei das Feuermachen mit Risiken verbunden, warnen die Bernburger. Nur wenn genügend Löschwasser zur Verfügung steht, darf an diesen Feuerstellen gebrätelt werden.
Schifffahrt wegen Dürre eingeschränkt: Der Schifffahrt auf der Donau in Deutschland drohen wegen ausbleibender Niederschläge und sinkenden Pegelständen voraussichtlich Ende der Woche grosse Einschränkungen.
Vor allem Hotelschiffe könnten dann teilweise nicht mehr zwischen Straubing und Vilshofen (Bayern) fahren, weil der Wasserstand zu niedrig sein werde, sagte ein Sprecher.
Waldbrände in Portugal: Durch die Waldbrände sind innerhalb von vier Tagen 7000 Hektar Wald vernichtet worden. Die Zahl der Verletzten stieg nach Angaben der Rettungsdienste am Dienstag auf 41 – darunter ein Landwirt, der mit einem Rettungshelikopter nach Lissabon gebracht werden musste.
Weiterhin sind in der Region Castelo Branco rund 1100 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Brände wurden unter Kontrolle gebracht. Dabei erhielt die Feuerwehr Unterstützung durch leichte Niederschläge.