Hundertausende Menschen haben sich in Paris von Rockstar Johnny Hallyday verabschiedet. Begleitet von einem Trauerzug wurde der Sarg mehrere Kilometer durch die französische Hauptstadt geführt. Dabei fuhr der Konvoi vom Triumphbogen über die Champs-Elysées zur Madeleine-Kirche im Herzen der Hauptstadt. Mehrere hundert Motorradfahrer folgten dem Trauerzug.
Macron: «Er war ein Teil von Frankreich»
Präsident Emmanuel Macron sagte bei der Gedenkfeier vor der Kirche La Madeleine, der Musiker sei «ein Teil von uns selbst, ein Teil von Frankreich» gewesen. Macron sprach in seiner Rede von einer «Liebesbeziehung» der Franzosen zu Hallyday. Viele seien so traurig als hätten sie ein Familienmitglied verloren. Macron wünschte sich, dass der Geist des Rock'n'Rolls und des Blues und das vom Künstler entfachte Feuer nie erlösche.
Langen Applaus gab es für Hallydays Witwe Laeticia und zwei weitere Ex-Frauen, die mit ihren Kindern und Adoptivkindern zu der Trauerfeier gekommen waren. Auch viele Vertreter aus Politik und Showbusiness nahmen an der Zeremonie teil.
Beerdigung in der Karibik
An dem Trauerzug sollen laut Polizei zwischen 800'000 und eine Million Menschen teilgenommen haben. Ähnlich grosse Menschenmengen kamen für einen verstorbenen Künstler nur zweimal in der jüngeren französischen Geschichte zusammen: Nach dem Tod von Chanson-Sängerin Edith Piaf 1963, an der sich rund 500'000 Menschen beteiligten, und bei der nationalen Trauerfeier für den Schriftsteller Victor Hugo 1885. Dazu kamen laut der Presse der damaligen Zeit rund zwei Millionen Menschen.
Der beliebte Sänger war in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs gestorben. In seiner mehr als 50-jährigen Karriere verkaufte er über hundert Millionen Platten und gilt damit als einer der erfolgreichsten Künstler Frankreichs. Beerdigt wird Johnny Hallyday seinem Wunsch entsprechend auf der französischen Karibikinsel Saint-Barthélemy, wo er eine Villa besass.