- Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 6.4 in Kroatien vom Dienstag wird weiter nach Verschütteten gesucht.
- In der Nacht auf Donnerstag erschütterten drei Erstösse das Gebiet im Raum der stark betrofffenen Kleinstadt Petrinja erneut.
- Nach den Erdstössen vom Dienstag mit sieben Toten und 26 Verletzten im Gebiet der Kleinstädten Sisak, Petrinja und Glina sind bisher fast 70 Nachbeben verzeichnet worden.
Erdbeben verwüstet die Kleinstadt Petrinja
Nach dem Erdbeben am Dienstag haben in der Nacht zum Donnerstag weitere Nachbeben die Zentralregion Kroatiens erschüttert. Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) meldete im Raum Petrinja einen Erdstoss der Stärke 3,8 sowie zwei der Stärke 3,1. Das Beben am Dienstag hatte die Stärke 6,4. Es hatte die Kleinstädte Sisak, Petrinja und Glina sowie dazwischen liegende Dörfer verwüstet.
Sieben Menschen waren ums Leben gekommen, 26 weitere hatten Verletzungen erlitten. In der Region südöstlich von Zagreb bebt die Erde seit Montag. Mit Stand Mittwochnachmittag waren 66 Erdstösse innerhalb von 58 Stunden verzeichnet worden.
In Petrinja verbrachten viele Menschen die zweite Nacht in Folge ausserhalb ihrer Wohnungen, die meisten von ihnen in ihren Autos, berichtete das Nachrichtenportal «index.hr» am Donnerstagmorgen.
Petrinja und Sisak besonders betroffen
Die Zentren der Kleinstädte Sisak und Petrinja südöstlich von Zagreb lagen in Trümmern, wie kroatische Medien berichteten. Unter den Toten soll auch ein zwölfjähriges Mädchen sein. Sie wurde von herabfallenden Trümmern erschlagen.
In Petrinja berichtete ein Reporter der Tageszeitung «Jutarnji List» von dramatischen Szenen. Sirenen von Feuerwehr- und Ambulanzwagen hallten durch die Stadt, bald zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Aus Angst vor weiteren Erdstössen zogen sich Bewohner in den kleinen Stadtpark zurück.
Auch die Kreishauptstadt Sisak war schwer betroffen. Der Sitz der Stadtverwaltung sei zur Hälfte eingestürzt, sagte Bürgermeisterin Kristina Ikic-Banicek dem kroatischen Fernsehen HRT.
In der Hauptstadt Zagreb gab es ebenfalls beträchtliche Sachschäden. Das Beben war in ganz Kroatien, aber auch in Österreich, Ungarn, Italien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, sogar in Tschechien und der Slowakei zu spüren.
Slowenien schaltete wegen des Bebens das Atomkraftwerk Krsko ab, meldete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Es liegt unmittelbar an der Grenze zu Kroatien. Eine Abschaltung sei in solchen Situationen ein Standardvorgang.
Erst am Montag waren im selben Gebiet Kroatiens Erdstösse der Stärke 5.2 und 5.0 verzeichnet worden. Im März hatte ein Erdbeben der Stärke 5.4 in Zagreb grosse Schäden angerichtet.