Die Suche im Vergleichs-Tool ist bestechend einfach: Das gesuchte Auto-Modell eingeben, einen Vergleichskandidaten daneben setzen, «Klimabilanz» drücken, und schon erscheint der CO2-Ausstoss über ein Autoleben von realistischen 200'000 Kilometern.
Das Tool erlaubt einen direkten Vergleich von allen Auto-Modellen, die in der Schweiz zugelassenen sind. Die zugrunde liegenden CO2 Daten vom renommierten Paul-Scherrer-Institut sind die aktuellsten verfügbaren.
Elektroautos: Beste Klimabilanz in allen Klassen
«Kassensturz» wollte wissen, wie Verbrenner, Hybride und Elektroautos im Klimabilanz-Vergleich abschneiden, je in den Grössenklassen: Kleinwagen, Mittelklassewagen und Luxusautos.
Der Vergleich bei drei vergleichbaren Kleinwagen zeigt: Das Elektroauto lässt ab 84'000 Kilometer den Hybrid-Angetriebenen und den Benziner deutlich hinter sich. Weil es die Klima-Nachteile der Benzin-Herstellung nicht hat, ist seine Bilanz deutlich besser.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Mittelklasse-Wagen: Das Elektroauto hängt schon nach 27'000 Kilometern, also nach rund einem Achtel seiner Lebensdauer, seine Konkurrenten in Sachen Klimabilanz ab, trotz grösserem Gewicht und stärkerem Motor.
Und sogar bei den starken und schweren Luxusautos ist das Elektroauto nicht zu schlagen: Der Elektro-Porsche lässt seine Konkurrenten von Lexus und Mercedes nach gerade mal 27'000 Kilometern stehen und kommt bei 200'000 Kilometer auf eine halb so hohe Klimabelastung.
Benzin-Herstellung ein wichtiger Faktor
Die Klimabelastung durch die Benzinherstellung sei ein wichtiger Grund dafür, sagt Martin Bolliger, Leiter Mobilitätsberatung beim TCS: «Erstaunt hat mich, dass das Benzin, wenn es an der Tankstelle ankommt, bereits einen grösseren Fussabdruck hat als der Strom, wenn er im Fahrzeug drin ist.»
Fazit aus dem Klimabilanz-Tool: Elektroautos schlagen Hybride und Benziner in allen Grössenklassen erstaunlich deutlich.
Fährt das Plug-in-Fahrzeug nur mit Benzin und Diesel, ist der Vorteil des potenziellen Elektroantriebs nicht mehr vorhanden.
Und eine weitere Erkenntnis: Plug-in-Hybride liegen mit ihrer Klimabilanz irgendwo zwischen Verbrennern und Elektroautos. Allerdings hat dieses Resultat einen Haken: Das gilt nur, wenn diese Autos oft rein elektrisch betrieben werden, sonst ist ihre Klimabilanz deutlich höher, sagt Christian Bauer, Experte für Ökobilanzen am Paul-Scherrer-Institut: «Wenn das Plug-in-Fahrzeug nur mit Benzin und Diesel fährt, ist der Vorteil des potenziellen Elektroantriebs nicht mehr vorhanden, und deshalb ist es dann quasi ein schweres Fahrzeug mit Diesel oder Benzinmotor, das im Vergleich dann relativ viel Treibstoff verbraucht.»