- Zu wenig Wasser für Schifffahrt
In den Schweizer Gewässern liegen die Pegelstände deutlich tiefer als im Durchschnitt. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) meldet, dass einzelne kleine Flüsse gar abschnittsweise austrocknen könnten.
Besonders betroffen ist das Mittelland, der Jura und das Tessin. Und die Pegelstände sinken weiter, wie die Hydrologen vom Bafu warnen. Gewitter bringen dabei nur kurzzeitig mehr Wasser.
Das hat Folgen für die Schifffahrt. Auf verschiedenen Gewässern wurde diese bereits eingeschränkt. So zum Beispiel am Bodensee.
- Landwirtschaft: Einschränkungen und Preisanstieg
Vereinzelte Kantone und Gemeinden haben zum Wassersparen aufgerufen. Insbesondere für die landwirtschaftliche Nutzung gibt es Einschränkungen.
Aufgrund der Hitze ist die Ernte vieler Gemüsesorten bedeutend tiefer: Im Juli wurden 26 Prozent weniger Tomaten geerntet, beim Blumenkohl waren es gar 36 Prozent. Das lässt die Preise steigen: Broccoli kostete im Juli fast ein Drittel mehr als in den letzten vier Jahren im Durchschnitt. Die Tomaten liegen preislich 17 Prozent über dem Mittel.
- Nix mit «brätlen»
In Teilen der Westschweiz, im Wallis, im Tessin und in Graubünden herrscht nach wie vor sehr grosse Waldbrandgefahr. Andernorts ist die Gefahrenstufe noch immer gross.
In mehreren Kantonen gelten noch immer Vorsichtsmassnahmen: Feuermachen in Waldnähe oder ein absolutes Feuerverbot im Freien sind weit verbreitet.
Die aktuelle Waldbrandgefahr mit speziellen Hinweisen zu den Kantonen finden Sie hier.
- Kartoffelkrise
Die Kartoffeln leiden unter Hitze und Wasserknappheit. Den Bauern drohen massive Ausfälle.
- Bacchus dankt
Das Forschungsinstitut Agroscope untersucht die Folgen von Trockenheit und Hitze auf die Weinreben. Als ursprüngliche Mittelmeerpflanze gilt sie als resistent gegen Trockenheit. Es kommt jedoch darauf an, wann die Trockenheit auftritt und wie stark die Hitzeperioden sind.
Agroscope stellt der diesjährigen Ernte einen guten Weinjahrgang in Aussicht. Die Rebberge seien im Juli einem mässigen Wassermangel ausgesetzt gewesen. Dieser sei beim Heranreifen der Trauben erwünscht. Bleibt zu hoffen, dass die sonnigen Tage noch etwas anhalten.
- Gletscher schmelzen
Die Eisverluste der Schweizer Gletscher waren in den letzten Wochen enorm. Sechs bis acht Zentimeter Eisdicke verloren beispielsweise der Grosse Aletschgletscher und der Rhonegletscher – pro Tag!
- Drecksluft
Die Ozonwerte liegen auf der Alpennordseite teils über dem Anderthalbfachen des Grenzwertes. Das war aber laut Bafu auch in früheren Jahren so. Im Tessin und in den Bündner Südtälern werden die Grenzwerte gar um das Doppelte überschritten.
- Auf 2003 schielen
Während des Jahrhundertsommers vor 12 Jahren war es bereits in der ersten Jahreshälfte warm und trocken. 2015 begann dagegen regnerisch. Dennoch war der diesjährige Juli auf der Alpensüdseite, im Engadin, im Wallis und in der Westschweiz der heisseste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnung um 1864.
- Was braucht es zu einer Normalisierung?
Um ein Wasserdefizit in den Böden auszugleichen, ist eine längere Phase mit regelmässigen, ergiebigen Niederschlägen nötig. Gleiches gilt für die Waldbrandgefahr.
- Trocknet die Schweiz aus?
Mit einer flächendeckenden Wasserknappheit ist laut Bafu aber nicht zu rechnen. Die Schweiz verfügt über grosse Wasserreserven. Das Grundwasser reagiert erst Wochen oder Monate später auf Trockenperioden.
Übrigens: Die Wetteraussichten von «SRF Meteo» finden Sie hier.