Seit einigen Tagen erhalten Medienvertreter nach Angaben von Schumachers Managerin entsprechende Dokumente oder Daten zum Kauf angeboten. Die Anbieter behaupteten, es handle sich um Schumachers Patientenakte, teilte Sabine Kehm mit.
Computersystem wird durchforstet
Sie könne nicht beurteilen, ob die Unterlagen echt seien. Tatsächlich seien jedoch medizinische Unterlagen gestohlen worden, die Ermittlungsbehörden seien eingeschaltet. Aus Polizeikreisen in Grenoble verlautete, das dortige Universitätsspital habe den Diebstahl des Dossiers in der vergangenen Woche nach Schumachers Verlegung in das Lausanner Universitätsspital angezeigt.
Die Zeitung «Dauphiné Libéré» berichtete, auch Schumachers Schweizer Anwälte hätten Anzeige erstattet. Laut der Regionalzeitung wurden die ersten zwei Seiten einer rund zehnseitigen Akte gestohlen. Das Computersystem des Klinikums werde auf einen möglichen Hackerangriff oder unbefugten Zugang untersucht.
Managerin droht mit Anzeige
Schumachers Managerin warnte Medien vor dem Ankauf der Unterlagen. Der Kauf sowie die Veröffentlichung der Patientenakte seien verboten. Daten aus der Akte seien höchst vertraulich und dürften der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Kehm kündigte Strafanzeige gegen jegliche Veröffentlichung von Inhalten aus den Akten an.
Laut «Bild.de» fordern die Anbieter der Dokumente mindestens 60'000 Franken. Schumacher war nach seinem schweren Skiunfall Ende Dezember sechs Monate lang im Universitätsklinikum von Grenoble behandelt worden. Vergangene Woche wurde er zur Rehabilitation nach Lausanne verlegt. Nach Angaben seines Managements ist er nicht mehr im Koma.