Nahe Medellín haben kolumbianische Sicherheitskräfte über acht Tonnen Kokain sichergestellt. Das Rauschgift wurde unterhalb von einer Bananenplantage versteckt.
Die Drogen haben einen Marktwert von schätzungsweise 240 Millionen Dollar (gut 234 Millionen Franken). Drei Verdächtige seien festgenommen worden, teilten Polizei und Verteidigungsministerium mit.
Präsident Juan Manuel Santos gratulierte Soldaten und Polizisten auf Twitter zum grössten Drogenfund der Geschichte des südamerikanischen Landes.
Das Kokain soll dem Verbrechersyndikat «Los Urabeños» («Die von Urabá», Region im Departement Antioquia) gehören. Die Gruppe gilt als mächtigste kriminelle Organisation Kolumbiens und rekrutiert sich vor allem aus ehemaligen Kämpfern der rechtsgerichteten Paramilitärs. Sie ist in zahlreiche Morde und Vertreibungen verwickelt.
Die Bande soll pro Monat zwischen acht und zehn Tonnen Kokain über Mittelamerika und Mexiko Richtung USA schmuggeln und mindestens 60 Prozent des Drogenhandels in der kolumbianischen Pazifikregion kontrollieren. Zudem ist die Gruppe in illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt.
Dieses Jahr bereits über 90 Tonnen Kokain beschlagnahmt
«Das ist ein harter Schlag gegen die ‹Urabeños› und den Drogenhandel allgemein», sagte Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas. Einsätze wie dieser stärkten das Vertrauen in die Behörden.
Das beschlagnahmte Kokain soll dem stellvertretenden Chef der «Urabeños», Roberto Vargas alias Gavilán, gehört haben. Die Regierung hat ein Kopfgeld von 500 Millionen Pesos (163'000 Franken) auf ihn ausgesetzt.
An dem Einsatz war auch eine Spezialeinheit beteiligt, die gezielt Jagd auf die Anführer der «Urabeños» macht. Eine ähnliche Gruppe hatte Anfang der 1990er-Jahre den mächtigen Drogenhändler Pablo Escobar zur Strecke gebracht.
Kolumbien ist der grösste Kokainproduzent der Welt, gefolgt von Peru und Bolivien. Seit Jahresbeginn haben die Behörden über 90 Tonnen Kokain in Kolumbien beschlagnahmt.