Juni-Temperaturrekorde im Tessin und Graubünden: Hoch «Ulla» bescherte am Donnerstag einigen Schweizer Gemeinden einen neuen Juni-Temperaturrekord. Gemäss SRF Meteo war es in Piotta TI 35.1 Grad (alter Rekord: 34 Grad), in Cimetta TI 29.7 Grad (26.2 Grad) und in Poschiavo GR 34.3 Grad (33.1 Grad) heiss.
Hochwasser- und Waldbrandgefahr: Wegen der Hitze schmilzt in den Bergen der teilweise noch massig vorhandene Schnee. Das führt zu erhöhten Abflüssen in alpinen Gewässern. Am Bodensee und an der Rhone herrscht deshalb mässige Hochwassergefahr. Das Risiko von Waldbränden ist aufgrund der Trockenheit ebenfalls gestiegen. In der Nordwestschweiz und im Tessin herrscht «erhebliche» Gefahr. Die betroffenen Kantone mahnen zu sorgfältigem Umgang mit Feuer im Freien.
Tempolimits wegen hoher Ozonwerte: Verschiedene Kantone warnen in diesen Tagen vor den aktuell hohen Ozonwerten – insbesondere in der Nord- und der Südschweiz. Vor allem im Sottoceneri lagen die Ozonwerte deutlich über dem Grenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m3). Den Spitzenwert erreichte am Mittwoch Chiasso TI mit 296 μg/m3. Auch in Mendrisio TI wurden über 260 μg/m3 gemessen. Dort und an weiteren Orten wurde der Schwellenwert von 240 μg/m3 (europäischer Alarmwert) während drei oder mehr aufeinanderfolgenden Stunden überschritten. Deshalb gilt auf der A2 zwischen Chiasso und Taverne TI sowie auf der A394 zwischen Mendrisio und Gaggiolo TI ab sofort jeweils am Nachmittag Tempo 80. Vom Limit ausgenommen sind Fahrzeuge der Rettungsdienste.
Kreislaufprobleme häufen sich: Dass die Gesundheit während der Hitzeperiode gefährdet sein kann, zeigt ein Blick in die Notfallstationen von Schweizer Spitälern. Diese haben in den vergangenen Tagen teilweise vermehrt mit Herz-Kreislauf-Patienten zu tun, wie eine Umfrage zeigt. «Es gibt Patienten jeden Alters, die wegen der Hitze in den Notfall am Unispital Zürich kommen», sagte eine Sprecherin. Sie litten vor allem an Hitzeerschöpfung, also Schwäche, Schwindel oder Kreislaufkollapsen. Auch das Universitätsspital Basel und das Kantonsspital Aarau berichten von einer Zunahme von Notfällen.
Tragische Badeunfälle: Weil sich bei den hohen Temperaturen mehr Menschen ins kühle Nass wagen, mehren sich auch die Badeunfälle. Eine 84-jährige Schwimmerin ist am Donnerstagnachmittag im Strandbad in Meilen im Zürichsee ertrunken. Im Schwimmbad in Hinwil ZH reanimierte der Badmeister einen Vierjährigen mit Erfolg. Beim Stauwehr Engehalde in Bern wurde am Mittwochnachmittag eine 16-jährige Schweizerin aus dem Kanton Bern tot aus der Aare geborgen. Ein fünfjähriger Knabe, der am Mittwoch regungslos auf dem Grund des Schwimmbads in Rotkreuz ZG lag und von Badegästen geborgen wurde, ist dagegen wieder wohlauf.
Entspannung nächste Woche: Laut den neusten Prognosen kommen in der kommenden Woche allmählich Gewitter auf – und die Temperaturen dürften zumindest etwas zurückgehen.