In Spanien sind Waldbrände ausser Kontrolle: Mitten in der Hitzewelle hat ein Brand tausende Hektaren Wald zerstört. Trotz des Einsatzes von hunderten Feuerwehrleuten und mehreren Löschflugzeugen ist das Feuer nach Behördenangaben weiter ausser Kontrolle. Hohe Temperaturen und starke Winde fachen die Flammen immer wieder an.
Bis das Feuer gelöscht sei, könnten 20'000 Hektar betroffen sein, sagte der katalanische Innenminister. Er sprach vom schlimmsten Waldbrand in Katalonien seit 20 Jahren.
Auslöser war möglicherweise ein Misthaufen auf einem Bauernhof gewesen, der sich in der Gluthitze derart aufgeheizt hatte, dass er regelrecht explodiert ist und dabei Funken erzeugte.
In Griechenland lodert ein Buschbrand bei Athen: Auch in der Nähe des Hafens Lavrio im Osten der griechischen Hauptstadt Athen ist ein grosser Buschbrand ausgebrochen. Starke Winde und die langanhaltende Trockenheit erschweren die Löscharbeiten.
Wegen der starken Rauchbildung musste ein kleines Flüchtlingslager evakuiert werden.
In der Schweiz gibt es Gleisschäden wegen Hitze: Die grosse Hitze hat am Donnerstagnachmittag zwischen Bern und Bern Wankdorf ein Bahngleis verbogen. Eines der vier Gleise kann seither nicht befahren werden. Viele Pendler und andere Reisende mussten Umwege und Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Dauer der Einschränkung ist noch unbestimmt.
In der Westschweiz ist der Bahnverkehr zwischen Genf und La Paine wegen der Hitze ebenfalls beeinträchtigt. Die S-Bahnzüge fallen aus und die übrigen Züge haben Verspätungen. Der Grund ist eine Gleisverwerfung zwischen Vernier-Meyrin und La Plaine, wie SBB-Sprecher Jürg Gross mitteilte.
Auf Tessiner Strassen gilt maximal Tempo 80: Der Südkanton begrenzt vorübergehend die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 80 km/h. Das Geschwindigkeitslimit gilt für die A2 zwischen Chiasso und Taverne und auf der A394 zwischen Mendrisio und Gaggiolo. Die Hitze der vergangenen Tage und die starke Sonneneinstrahlung führten zu einer Verschlechterung der Luftqualität, begründen die Behörden ihren Entscheid.
Am schlechtesten war die Luft am Mittwoch in Chiasso: Dort lagen die Ozonwerte bei 296 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m3) – der Schwellenwert liegt bei 240 μg/m3. Auch in Mendrisio wurden über 260 μg/m3 gemessen.
In Schweizer Spitälern werden mehr Notfälle behandelt: Einige Notfallstationen haben vermehrt mit Herz-Kreislauf-Patienten zu tun. Vor allem ältere Menschen kämpfen mit Dehydrierung und anderen Hitzesymptomen. Dies zeigt eine Umfrage der Nachrichtenagentur SDA.
«Es gibt Patienten jeden Alters, die wegen der Hitze in den Notfall am Unispital Zürich kommen», sagt eine Sprecherin. Sie litten vor allem an Hitzeerschöpfung, also Schwäche, Schwindel oder Kreislaufkollapsen. Trotz einiger Notfälle beherzige die Bevölkerung die Ratschläge der Behörden. Sie tränken ausreichend und setzten sich nicht unnötig der Hitze aus.
In Frankreich werden Tiertransporte verboten: Das Landwirtschaftsministerium begründete den Entscheid damit, weil man wegen der Hitze die Tiere zurzeit nicht in Zügen und Lastwagen lassen könne. Das Verbot bleibt vorerst in Kraft. Man werde in der kommenden Woche neu entscheiden, erklärte der Landwirtschaftsminister.
In Frankreich wurden im südfranzösischen Département Ardèche 42 Grad gemessen. In Paris gab es erneut Fahrverbote wegen der hohen Ozonbelastung.