Wallis: Wegen drohender Lawinen ist das Goms oberhalb von Niederwald isoliert. Ein Problem sei das nicht, heisst es bei Obergoms Tourismus. Die Geschäfte und Lebensmittelversorger seien vorbereitet. Betroffen seien ungefähr 4000 Personen, je zur Hälfte Einheimische und Gäste.
Eingestellt wurde der Bahnverkehr auch auf der Strecke Visp-Täsch im Mattertal. Der Ferienort Zermatt bleibt aber mit Ersatzbussen erreichbar. Teilweise abgeschnitten sind auch das Saastal und die Region Leuk, wie es bei der Kantonspolizei heisst. Nicht nur Lawinengefahr ist der Grund, sondern auch Unwetter: Umgestürzte Bäume oder Erdrutsche blockieren Strassen.
Die Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) stellt den Betrieb auf mehreren Strecken bis mindestens Freitagnachmittag ein. Ersatzbusse gibt es wegen der Strassensperrungen nicht. Betroffen sind die Bahnstrecken von Niederwald über den Furkapass nach Hospental (UR) sowie von Andermatt (UR) über den Oberalppass nach Dieni (GR), wie die MGB mitteilte. Durch die Furka fahren auch keine Autozüge, da die Zufahrtsstrassen gesperrt sind. Auch der Oberalp-Autoverlad ist eingestellt, die Passstrasse gesperrt.
Die Rhätische Bahn (RhB) hat am Donnerstag den Zugverkehr über den Berninapass eingestellt. Der Grund dafür ist die Lawinengefahr.
Anstelle von Zügen verkehrten zwischen Pontresina und Poschiavo Bahnersatzbusse. Das meldete die RhB-Medienstelle. Reisende wurden gebeten, mehr Zeit für unterwegs einzuplanen. Das Bahnunternehmen will die Situation am Bernina am Freitagvormittag neu beurteilen.
Erdrutsche im Berner Oberland: Mehrere Kantonsstrassen sind nach Murgängen und Hangrutschen durch den starken Regen nicht mehr passierbar. Gesperrt sind die Strassen in die Lütschinentäler, nach Adelboden und nach Saanenmöser. Verletzt wurde bei den Erdrutschen niemand.
Sehr kritische Lawinensituation: Nach Angaben des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) ist die Lawinensituation nach Sturm «Burglind» sehr kritisch. Am nördlichen Alpenkamm, im Wallis, im Gotthardgebiet und in Teilen Graubündens herrscht grosse Lawinengefahr – das ist die vierte von fünf Gefahrenwarnstufen.
In den anderen Gebieten der Alpen stuft das SLF die Gefahr als erheblich ein. Wegen des starken Schneefalls und der Sturmwinde liegt besonders im Wallis und am nördlichen Alpenkamm in hohen Lagen viel Neu- und Triebschnee. Diese instabilen Schneemengen dürften am Donnerstag noch wachsen.
Überschwemmungen: In tiefer gelegenen Gebieten droht wegen der starken Niederschläge Hochwassergefahr. Das Portal naturgefahren.ch meldet für den Rhein zwischen der Thurmündung und Basel erhebliche Hochwassergefahr. Lokale Überflutungen sind nicht ausgeschlossen.
Überschwemmungen gab es bereits in Nyon (VD) am Genfersee, wegen der starken Regenfälle. Rund 60 Feuerwehrleute standen im Einsatz.