- Königin Elizabeth II. hat ihre Unterstützung für die Rückzugsankündigung von Prinz Harry und seiner Frau Meghan erklärt.
- Auf dem Krisengipfel der königlichen Familie sei Harry und Meghan eine «Übergangsperiode» gewährt worden.
- SRF-Korrespondentin Henriette Engbersen spricht von einem «bedeutenden Schritt» für die britische Monarchie.
Endgültige Entscheidungen sollten «in den kommenden Tagen» getroffen werden, erklärte die Königin. Es bleibe noch viel zu tun, da «komplexe» Fragen geklärt werden müssten. Harry und Meghan hatten am vergangenen Mittwoch erklärt, sich weitgehend von ihren royalen Verpflichtungen zurückziehen und unabhängiger leben zu wollen.
Die Queen hatte Harry, seinen Bruder Prinz William und Thronfolger Prinz Charles auf ihren Landsitz ins Schloss Sandringham in der Grafschaft Norfolk eingeladen, um gemeinsam nach Antworten zu suchen. Meghan hatte sich telefonisch aus Kanada zugeschaltet.
«Wertvoller Teil meiner Familie»
«Obwohl wir sie lieber weiter als Vollzeitmitglieder der königlichen Familie gesehen hätten, respektieren und verstehen wir ihren Wunsch nach einem unabhängigeren Leben als Familie, bei dem sie ein wertvoller Teil meiner Familie bleiben», erklärte die Königin.
Harry und Meghan hätten deutlich gemacht, dass sie von öffentlichen Geldern unabhängig sein wollten. Deshalb sei eine «Übergangsperiode» beschlossen worden, während der sie in Kanada und Grossbritannien leben dürften.
Die Königin bezeichnete die Krisensitzung auf Schloss Sandringham als «sehr konstruktiv». Ihre Familie und sie selbst unterstützten den Wunsch von Harry und Meghan, ein «neues Leben als junge Familie zu schaffen».
Sturm der Entrüstung
Die Erklärung von Harry und Meghan hatte einen wahren Sturm der Entrüstung ausgelöst und das Königshaus in eine Krise gestürzt. Medienberichten zufolge hatte das Paar weder die Königin noch Harrys Vater Charles vorab in die Entscheidung eingebunden.
Die Ankündigung liess viele Fragen unbeantwortet. Offen war unter anderem, wie viel Geld die beiden künftig noch von Prinz Charles erhalten – bisher finanziert der Thronfolger aus seinem Privatvermögen laut Presseberichten 95 Prozent von Harrys Etat.
Es ist für das Paar jedoch nicht so einfach, eigenes Geld zu verdienen, ohne in Interessenskonflikte zu geraten. Geregelt muss auch werden, wer künftig für die Kosten für den Personenschutz aufkommen soll – und ob das Paar seine royalen Titel behalten wird.