Malediven, Südafrika, Mallorca, Neuseeland – diese Destinationen nennen die Fespo-Besucherinnen und Besucher, wenn man sie auf ihre Ferienpläne anspricht. Es sind alles Destinationen, für die es das Flugzeug braucht. Viele der Angesprochenen betonen auch, sie seien nicht bereit, auf Flugreisen zu verzichten: «Ich habe nicht ein Leben lang gearbeitet, um jetzt einfach daheim zu hocken wegen des Klimastreits», sagt zum Beispiel ein 69-jähriger Messebesucher. Klimaschutz sei zwar wichtig, fügt seine Frau an, aber sie wolle sich deswegen bei den Ferien nicht einschränken.
Die Branche reagiert
Viele Befragte betonen, sie würden natürlich darauf achten, dass sie nicht zu oft mit dem Flugzeug in die Ferien gingen. Aber, so eine Besucherin: «Ich achte ja schon im Alltag sehr auf Nachhaltigkeit. Ich habe kein Auto und fahre viel Velo.» Das sei auch ein Beitrag an den Klimaschutz – da liege auch mal eine Flugreise drin.
«Ferien sind sowieso nicht völlig klimaneutral», sagt Roland Schmid vom Schweizer Reiseverband, der Branchenvereinigung der Reisebüros und Reiseveranstalter. Aber die Branche bemühe sich zumindest, dass Ferienreisen so nachhaltig wie möglich seien: «Die Veranstalter können das zum Beispiel beeinflussen, indem sie umweltfreundlichere Flugzeugtypen wählen. Oder sie bieten vor allem zertifizierte Unterkünfte an, die auf Nachhaltigkeit achten, den Meeresschutz pflegen oder auf Plastik im Hotel verzichten.»
Leicht mehr Zugreisen
Gemäss Schmid zeigt sich schon seit ein paar Jahren, dass die Kundinnen und Kunden bei der Buchung vermehrt auf solche Themen achten. Das bestätigt auch eine Umfrage bei Reisebüros und Veranstaltern, die der Schweizer Reiseverband vor Kurzem veröffentlicht hat. Gemäss dieser schlägt sich die Klimadebatte vermehrt im Buchungsverhalten nieder. So werden zum Beispiel leicht mehr Zug-Reisen gebucht, und bei Ferien innerhalb Europas entscheiden sich immer mehr Schweizer Touristen gegen das Flugzeug.
Und trotzdem: Viele wollen nicht auf Ferien mit dem Flugzeug verzichten. Denn gemäss der gleichen Umfrage gehören zu den beliebtesten Feriendestinationen der Schweizerinnen und Schweizer weiterhin ferne Orte wie die USA, Südafrika, die Arabischen Emirate oder Ägypten.