Der Wintersturm «Sabine» hat sich in der Nacht mit örtlich erneut heftigen Windböen bemerkbar gemacht. Auf dem Gütsch ob Andermatt UR wurde die stärkste Böe gemessen. Sie brachte es auf 202 Kilometer pro Stunde. Im Verlaufe des Tags schwächt sich der Sturm jedoch gemäss SRF Meteo ab.
SRF News: Was ist von «Sabine» heute Dienstag noch zu erwarten?
Ivo Sonderegger: Der Sturm flaut nun weiter ab. Es gibt noch etwa 70 Kilometer pro Stunde im Flachland. Das heisst, die Orkanböen im Flachland sind vorbei. Auf den Bergen erwarten wir weiterhin noch Windböen bis 130 km/h. Insgesamt bleibt es jedoch windig – die Wetterlage bringt uns sogar schon bald wieder stärkere Winde.
Wie sieht denn die Wetterlage aus?
Wir sind in einer sehr dynamischen Wetterlage, die die Bildung von solchen Sturmtiefs begünstigt: sehr starke Temperaturgegensätze zwischen den südlichen Gegenden und dem Norden Europas. In der Nacht auf Freitag erwarten wir bereits die nächsten stürmischen Böen eines neuen Tiefdruckgebiets mit dem Namen «Tomris».
In welchem Verhältnis stand «Sabine» zu anderen Stürmen wie «Burglind» und «Lothar»?
Lothar war sicher ein herausragendes Ereignis, ganze Wälder wurden zerstört, und die Windböen waren einiges stärker. In Bezug auf «Burglind» gab es viele Orte, an denen «Sabine» nicht so starke Windböen brachte. Zum Beispiel in der Westschweiz oder auf den Bergen – da war «Burglind» verbreitet stärker. Und auch in Wädenswil zählten wir bei «Burglind» 151 km/h. Diesen Wert erreichte «Sabine» im Flachland nirgends. Abschliessend lässt sich das jedoch noch nicht beurteilen.
Am Wochenende wird es wieder mild mit 11 bis 16 Grad im Flachland.
Nun wird es weniger stürmisch und die Schneefallgrenze sinkt. Wird es jetzt überall prächtig weiss?
Nein. Es kann in der Nacht auf Mittwoch und morgen durch den Tag vereinzelt ein Schneegestöber im Flachland dabei haben. Doch ob der Schnee auch im Flachland ansetzt, bezweifle ich. Im Gegenteil: Am Wochenende wird es wieder mild mit 11 bis 16 Grad im Flachland. In der Nordwestschweiz kann es sogar noch wärmer werden.
Das Gespräch führte Luca Froelicher.